Gebäudevorstellungen #55: Der Bahnhof von Mother Road
Region: Bahnhof
Bauzeitraum: ~Spätherbst 2019 (Bahnhof) 2019 & 2022 (Bahnstrecke)
Hier kommt eine weitere zusammenfassende Vorstellung zu einem "Szenenbild", diesmal ist der Bahnhof dran.
Die Bahnhofsanlage ist eigentlich als ein einziges zusammenhängendes Gebäude zu betrachten, weshalb nun eine Rezension zu diesem Zweck folgt,
ich denke mal ihr kennt das Spiel inzwischen.
Die Idee zum Bahnhof und Spielerbahn 1.0 & 2.0:
Als mein Projekt anfänglich für einige Zeit sehr stark in die "Western-Richtung" ging, war mir schnell klar, dass ich einen Bahnhof bauen wollte.
Es ist einfach so ein klassisches Westernelement, sowohl historisch, da der Ausbau des Eisenbahnnetzes stetig die Expansion gegen Westen vorantrieb, aber natürlich tritt er auch in zahlreichen Westernfilmen in Erscheinung, sei es jetzt ein typischer Eisenbahnraub oder aber die bekannte Anfangsszene aus dem legendären "Spiel mir das Lied vom Tod". Mit diesem Vorhaben kam es mir also wirklich gelegen, dass einige Spieler aus dem Süden des Servers im September 2019 mit der Planung einer Spielerbahn beginnen wollten. Ich schloss mich also dem Vorhaben an und begann Ende Herbst zunächst mit der überirdischen Bahnanlage und abschließend mit der unterirdischen Strecke. Die Gleise verliefen (damals noch in leicht anderer Route) einmal quer durch meine Zonen.
Sie waren bald fertiggestellt und ich wartete darauf, sie mit den anderen Spielern zu verbinden. Dummerweise gab es damals starke Schwierigkeiten mit der Organisation (z.B Verlauf und Verbindung), sowie Streitigkeiten bei einigen Gruppenmitgliedern, weshalb das ganze Projekt dann ruckartig abgebrochen wurde. Somit hatte ich jetzt also eine große unterirdische Bahnanlage, welche mitten im nichts mündete und im Endeffekt einfach nur eine ziemliche Zeitverschwendung zu sein schien.
Danach lag die Anlage einige Jahre brach, bis es 2022 erneut dazu kam, dass die Idee zu einer neuen Spielerbahn im Süden laut wurde.
Ich schloss mich dem Projekt natürlich an, wobei es mir sehr gelegen kam, dass ich ja schon einen Großteil der benötigten Tunnel vorliegen hatte.
Ich musste also nur noch ein paar neue Streckenteile hinzufügen, die alten Parts etwas ausbauen und dekorieren und fertig war die neue Spielerbahn.
So wurde die Strecke dann über 3 Jahre nach Baubeginn endlich in Betrieb gestellt und es gab endlich eine große Spielerbahn im Süden.
Beispielbild für einen Bahnhof der 1880ger.
Story:
Der Bahnhof von Mother Road wurde Mitte der 1870ger gebaut, als das neu entstehende Eisenbahnnetz diesen Teil von Texas erreichte.
Zunächst bestand die Anlage nur aus dem Hauptgebäude und dem Lokschuppen, über die Jahre kamen aber noch zahlreiche andere Gebäude dazu, als der kleine Bahnhof durch die örtliche Holzindustrie, aber auch durch die Viehwirtschaft der Cowboys in den 1870 & 80gern sehr stark an Relevanz gewann.
Der Bahnhof ist heute noch aktiv, allerdings (wie viele seiner Art im ländlichen Amerika) stark in die Jahre gekommen und nur wenig genutzt.
Für Touristen ist er jedoch hoch interessant, da der Großteil der durch Mother Road führenden Strecke unterirdisch verläuft, was für die damalige Zeit unfassbar selten war. Dazu kam es unter anderem aus Platzgründen, Probleme mit Grundrechten, sowie der Beschaffenheit und Stabilität des Bodens.
Frontalansicht auf den Bahnhof von den Gleisen aus gesehen.
Verschiedene Ansichten auf die Bahnhofsanlage.
Zusammenfassende Betrachtung:
Nun folgt die übliche Analyse zum Baustil und sonstigen Besonderheiten der Bahnhofsanlage:
Der Bahnhof ist wohl das Szenenbild, welches am wenigsten "zusammenhängt". Er setzt sich aus wenigen (für ein Szenenbild) großen Gebäuden zusammen und wirklich zusammengehörig wirken sowieso nur das Gleisbett & die beiden wesentlichen Gebäude der Anlage, das Hauptgebäude und der Lokschuppen.
Das führt letztendlich dazu, dass die Anlage etwas "unnötig groß" wirkt. Generell bräuchte man eigentlich wirklich nicht so viel Platz und Gebäude für einen Kleinstadtbahnhof, an sich hätten Gleisbett und die beiden Hauptgebäude auch schon gereicht, der Rest ist zwar auch "ganz gut" und es erzeugt ein stimmiges Gesamtbild, allerdings hätte ich das ganze nicht wirklich gebraucht und es mehr oder weniger nur noch hinzugefügt, da ich den Platz für einen Bahnhof abgesteckt hatte und den nun auch irgendwie nutzen musste, weshalb ich allerlei Gebäude dazu dichtete, wie ein riesiges Haus mit Schlafsaal, ein Gebäude welches so eine kleine Stadt ohne viel Durchgangsverkehr, eigentlich echt nicht braucht. Aber naja, es tut dem ganzen schon keinen Abbruch und der ein oder andere kennt es vielleicht vom eigenen örtlichen Bahnhof, dass die Anlage aus vielen kleinen verstreuten Gebäuden besteht.
Bezüglich Baustil fällt extrem auf, wie sehr ich beim Bau dieser Anlage mit neuen Dingen experimentiert habe. Ich versuchte vom ewig gleichen
Eichen+Fichte-Look wegzukommen und probierte neue Kombinationen mit Ziegeln, verschiedener Keramik und dem Verwenden von mehreren, unterschiedlichen Holzarten gleichzeitig aus. Diese Erweiterung der Blockpalette hat mir auf jeden Fall gut getan und auch den Gebäudeformen am Bahnhof sieht man an, dass ich Lust auf etwas neues hatte. Der Bahnhof war also eine Art "Testgelände" und er strotzt nur so von neuen Konzepten, die meinen Baustil nachhaltig beeinflusst haben. Das zu diesen neuen Konzepten auch die furchtbare bunte Inneneinrichtung mit grellen Farben und zufällig platziert wirkenden Gegenständen zählt, ist leider ein ziemlich düsteres Kapitel dieser ganzen Geschichte...
Auch in Sachen Planung wurde hier mal wieder etwas ziemlich deutlich:
Gebäude, die ich vorher im Kreativmodus vorbaute, wie das Hauptgebäude und der Lokschuppen, waren überraschenderweise sehr viel besser als Gebäude bei denen ich einfach drauf los baute und mich immer spontan entschied wie es weitergehen sollte. Wie das wohl sein kann?!
Zu dieser Zeit wurde mir also endgültig klar, dass ich ab sofort die großen und wesentlichen Gebäude vorplanen sollte, was zu deutlich größerer Zufriedenheit nach dem Bau führen würde. Diese Vorplanung war allerdings auch nur noch bei 2 Gebäuden der Anlage der Fall, den Rest baute ich Freihand.
Abschließend kommt jetzt noch kurz was zu der Tunnelanlage der Spielerbahn. Ich baue eigentlich echt nicht gerne unterirdisch, der Hauptgrund dafür ist, dass man das ganze ja nicht direkt sieht, man also oftmals "nicht wirklich etwas davon hat". Deshalb baue ich auch sehr selten große Dinge unter der Erde, das meiste was ich sonst unterirdisch baue sind kleine Keller als Dekoration für Gebäude, aber das wars dann auch. Entsprechend besonders ist es, wie viel ich für die Bahnstrecke unterirdisch gebaut habe. Ich bin damit aber auch sehr zufrieden, vor allem die verschiedenen "Zwischenstationen" gefallen mir sehr gut, da ich mich dort mal so richtig mit Dekoelementen austoben konnte.
Persönliche Bewertung:
Der Bahnhof ist ähnlich alt wie die Sägemühle und dennoch bin ich sehr viel zufriedener mit ihm. Das hat zum einen den Grund, dass er in weniger, dafür weitaus größere Einzelgebäude aufgeteilt ist, was den jeweiligen Bauwerken schonmal viel mehr "Platz zum Atmen" gibt. Dazu kommt aber natürlich auch der Fakt, dass sich mein Baustil in dieser kurzen Zeit enorm weiterentwickelt hat. Die Anlage ist also schon weitaus ausgereifter als die meisten vorherigen Projektteile, weshalb sie mir bis heute noch recht gut gefällt. Negative Punkte gibt es allerdings auch ein paar, zum einen die unfassbar schreckliche Einrichtung, die ich mir zu dieser Zeit zusammengewürfelt habe, aber auch die überdurchschnittlich hohe Menge an "Filler-Gebäuden", welche die Anlage unnötig vergrößern, verschlechtern das Gesamtbild etwas. Trotzdem ist der Bahnhof bis heute ein ziemlich solider Teil des Projektes, zudem hat er den besonderen Faktor, dass er Teil einer Spielerbahn ist, was das ganze zusätzlich aufwertet: 7,5/10