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Nur weil wir uns vielleicht nicht als "normal" definieren, heißt es nicht automatisch, dass wir deshalb gleich abnormal wären.
Nur weil ich mich nicht an der Diskussion über Religion beteilige, bedeutet das nicht, dass ich nicht religiös bin oder dazu eine Meinung habe.
Nur weil ich nicht selbst homosexuell bin, meint es nicht, dass ich über keine homosexuellen Erfahrungen verfüge oder Freunde habe, die homosexuell sind, usw.
Das ist mir zu schwarß-weiß gedacht und nein, ich will es auch gar nicht "definieren".
Das Leben ist bunt, mit allen Farben und Grautönen dazwischen.
<3
 
Nach deiner Definition bin ich aber immer noch unnormal.
das stimmt.

Nur weil wir uns vielleicht nicht als "normal" definieren, heißt es nicht automatisch, dass wir deshalb gleich abnormal wären.
jein. wenn abnormal als «nicht normal» definiert wird, dann schon. das ist aber letztlich nur wortklauberei. der entscheidende punkt ist, dass «abnormal» meist in verbindung gebracht wird mit «schlecht» oder «falsch». daher ist die frage weniger, ob menschen normal oder abnormal sind, sondern, ob das so schlimm ist, wie es das wort «abnormal» impliziert. da würde ich behaupten, nein.

Nur weil ich mich nicht an der Diskussion über Religion beteilige, bedeutet das nicht, dass ich nicht religiös bin oder dazu eine Meinung habe.
Nur weil ich nicht selbst homosexuell bin, meint es nicht, dass ich über keine homosexuellen Erfahrungen verfüge oder Freunde habe, die homosexuell sind, usw.
Das ist mir zu schwarß-weiß gedacht und nein, ich will es auch gar nicht "definieren".
Das Leben ist bunt, mit allen Farben und Grautönen dazwischen.
das stimmt.

ich würde aber trotzdem behaupten, dass menschen in kategorien von normal und nichtnormal denken, die aber sehr subjektiv einteilen. dabei gehen menschen von sich selbst aus. menschen schließen von sich selbst auf andere, sie gehen davon aus, dass andere auf situationen genau so reagieren wie mensch selbst, sie projizieren eigene eigenschaften auf andere menschen. das ist logisch betrachtet sinnvoll, da mensch selbst die einzige person ist, mit der mensch von der geburt an jeden tag vierundzwanzig stunden miteinander verbracht hat und bei der mensch einblick in alle bewussten gedanken und die reell empfundene subjektive wahrnehmens-, gefühls- und schmerzwelt hat (angenommen für personen, die keine dissoziationen erleben). vor

ich definiere mich selbst als normal. das ist einerseits ein witz, da ich von wahrscheinlich kaum einem anderen menschen als normal bezeichnet werden würde, andererseits bin ich, wie ich gerade erläutert habe, für mich selbst die norm, der ausgangspunkt meiner wahrnehmungen und auch der axiomantische fixpunkt meiner einschätzungen, geht kaum anders. das gilt aber nur für mich selbst. alle anderen menschen, die mich so kennen, auch ihr, beziehen das, was sie von mir kennen, auf sich selbst und bewerten das nach ihren eigenen, über sich selbst definierten maßstäben.

das lässt sich in ähnlicher form auch auf gruppen übertragen. treffen wir einmal die modellannahme, dass eine gruppe von menschen aus mehr als einem individuum besteht, alle mitglieder einer gruppe mit einander offen kommunizieren und alle in der gruppe gleichrangig sind, während die individuen der umwelt nicht mit den mitgliedern der gruppe kommunizieren. nun würde ich das axiom aufstellen, jede gruppe basiert darauf, dass alle mitglieder mindestens eine gemeinsamkeit aufweisen, ansonsten begegnen sich diese entweder nicht oder bilden keine gruppe. diese gemeinsamkeit definieren die mitglieder der gruppe wiederum als normal, auch wenn dieser definition der großteil der individuen außerhalb der gruppe widersprechen würden.

letztendlich lässt sich daraus das fazit ableiten: was als normal definiert wird oder nicht, ist subjektiv. ein objektiv zu definierendes normal existiert nicht. die starre einteilung von menschen in normal und nichtnormal oder «abnormal» und die abwertung dessen, was subjektiv als nichtnormal definiert wurde, ist nicht sinnvoll, da die abgrenzung zwischen «noch normal genug, um gut zu sein» und «zu abnormal, um gut zu sein, ergo schlecht» sehr willkürlich ist und die begriffe «gut» und «schlecht» hier empfindungen darstellen, die nicht rational begründet werden können. zwar kann die abwertung anderer zu einer kurzfristigen aufwertung des egos führen, was das psychologische grundbedürfnis nach selbstüberhöhung kurzzeitig befriedigt, jedoch längerfristig sowohl zu schäden bei einzelpersonen als auch zu einer beschädigung der gemeinschaft von menschen führen.

sorry für den aufsatz.

Das Leben ist bunt, mit allen Farben und Grautönen dazwischen.
<3
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Ich glaube, dass niemand normal ist.
doch, ich. oder du. oder andererseits auch tatsächlich niemand. je nach dem, wen du fragst halt.
 
sorry für den aufsatz.
Ich hab über die Subjektivität von "normal" und "nicht normal" schon ganze Bücher gelesen. Dein Aufsatz ist ziemlich gut.

Würde eventuell noch ergänzen, dass viele Menschen wohl einen statistischen Median als normal definieren würden.
Siehe auch diesen Beitrag von fscript(und die Diskussion darum). Manche(nicht ich) definieren Normalität vielleicht über einige diese Privilegien.
Das Leben ist bunt, mit allen Farben und Grautönen dazwischen.
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:3
ich definiere mich hiermit als normal.
Ich definiere mich selbst als nicht normal, sehe das aber positiv. Normal sein ist langweilig :D
 
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