Vor langer Zeit lebte, hoch im Norden, ein Lehnsherr in einem Land weit weit weg von aller Zivilisation. Er hatte Großes vor. Er rodete das Land und baute sich ein kleines Schloss hoch oben auf den Felsen. Er ließ ein paar Bauern auf seinem Land wohnen die hohe Pacht Gebühren zahlen mussten. Er selbst lebte in Saus und Braus. War es ihm doch egal was mit seinen Leuten geschah.
Magere Zeiten - Der Tod als ständiger Begleiter
Es wohnten nur wenige Bauern und Handwerker auf dem Land des Lehnsherrn, das schlecht zu beackern war, da überall riesige Kalkstein- und Felsbrocken im Boden lagen und nur mühevoll konnte dem Boden etwas Stroh, Weizen,Heu und Gemüse, abgerungen werden.
Die wenigen Kühe und Schweine des Viehbauern waren mager, da die Wiesen nicht fett genug waren. Milch gaben die Kühe auch kaum, sodass Käse ein wahres Luxusgut war.
Da die Menschen selbst kaum genug zu essen hatten, gab es nur selten Essensabfälle für die Schweine. Der Lehnsherr hatte alle Bäume fällen lassen und so konnte man die Schweine im Herbst nicht einmal zur Eichelmast in den Wald treiben. Es gab ja keinen. Die Ferkel blieben klein und mickrig.
Auch gab es nur wenige flache, teils sumpfige Gewässer und der einzige Fischer trotzte den Gewässern eine magere Beute ab, die den Speiseplan der Bewohner zumindest etwas bereicherte.
Der Müller betrieb eine kleine Mühle, wo die Menschen ihren Weizen zum Mahlen abgaben. Es dauerte einige Zeit bis so ein Sack Mehl gefüllt war, denn die Ernte war jedes Jahr sehr mager.
Kamen Händler aus benachbarten Ländereien mal des Weges konnte man mit viel Glück zumindest etwas Weizen gegen ein Schwein oder eine Kuh tauschen, sodass man einigermaßen über die Runden kam.
In den langen Wintermonaten knüpfte der Fischer Netze, die er ebenfalls gegen Weizen oder andere Dinge eintauschen konnte, die die Bewohner benötigten.
Die Bauern und der Müller verdingten sich in den Wintermonaten in den Minen des Lehnsherrn um ein paar Taler zu verdienen. Die aber in der Regel wieder für die Pacht drauf gingen. Im Grunde arbeitete man ständig umsonst.
Zahltag - Kummer und Sorgen
Der Lehnsherr kannte keine Gnade, wenn Zahltag war. Er knöpfte den Bauern jedes Pfund ab, das möglich war. Selten blieb genug übrig um in den strengen Wintermonaten zu überleben. Hunger und Krankheiten raffen jedes Jahr erneut die Alten und Schwachen dahin, die nicht stark genug waren.
Die meisten Familien gaben irgendwann auf und wanderten in benachbarte Ländereien ab. Andere wurden ausgerottet und liegen vergessen in ihren Gräbern.
Das Feuer
Irgendwann schlug das Schicksal auch beim Lehnsherren erbarmungslos zu. Erst raffte eine unbekannte Krankheit einen großen Teil seiner Familie und Bediensteten hin, dann brannte in nur einer Nacht das Schloss bis auf die Grundmauern nieder. Die Bewohner des Dorfes sahen wohl die Flammen, jedoch eilten sie nicht zu Hilfe und ließen das Schloss einfach brennen. Wofür sein Leben riskieren? Einen Dank gab es ja eh nicht.
So kam es, dass auch der Lehnsherr ein Opfer der Flammen wurde. Nach und nach geriet die Schlossruine in Vergessenheit und in kalten Winternächten erzählten sich die Alten an den Lagerfeuern die Geschichten die sie kannten, sponnen das ein oder andere dazu und mit den Jahren wurde aus der traurigen Geschichte eine Sage.
Man munkelt angeblich soll ein Schatz tief unter den Überresten der Mauern verborgen liegen.
Andere behaupten der Lehnsherr habe sich in die geheimen Gänge unter dem Schloss verstecken können, lebt nun dort in gruseligen Kammern und schleicht sich des Nachts raus um von den Feldern Nahrung zu stehlen.
Eigenartig war nur, dass auf den Felsen südlich der Siedlung Rosenbüsche wuchsen. Karge Felsen auf denen sonst kaum etwas gedeiht. Es gab kein Wasser und kaum Erde. Aber dennoch wuchsen dort Rosenbüsche. Und so kam der Rosenfels zu seinem Namen...
In Vergessenheit geraten
Nach vielen Jahreswechseln gab es niemanden mehr, der den Lehnsherren noch selbst gesehen hatte.
Die Bewohner lebten friedlich und glücklich in ihren kleinen windschiefen Häusern und gingen ungestört ihrem Tagwerk nach. Sie hatten angefangen das Land wieder urbar zu machen. Wälder angepflanzt und auch viele der Felsbrocken aus dem Boden entfernt, Senken damit gefüllt und mehrere Schichten Erde darüber gelegt. Die Landschaft veränderte sich im Laufe der Zeit und irgendwann war nichts mehr übrig außer einem alten Steinhaufen, der mit viel Phantasie einer Schlossruine glich und von Rosenbüschen umgeben war. Sie waren sich einig, dass sie nie wieder einen Lehnsherren wollten, der so grausam war. Daher verhielten sie sich ruhig, brachen alle Wege und Brücken zu ihrem Dorf ab und gerieten in Vergessenheit.
Selbst dem König und seinem Hofstaat waren die Geschichten um das Land und seine Bewohner nur mehr alte Gruselmärchen.
Die Entdeckung
Eines Tages verirrte sich ein Händler mit seinem Gefolge in die Gegend. Er konnte sich nicht erinnern von diesem Dorf jemals gehört zu haben und berichtete dem König von einem Dorf mit Namen Rosenfels.
Nun war es nicht mehr der König von damals, sondern irgendein Nachkomme, der sehr erstaunt über die Kunde war, dass der blinde Fleck auf den Landkarten des Karten Meisters gar nicht so blind und unerforscht war wie er geglaubt hatte.
Er beauftragte eine Gruppe treuer Vasallen damit in das Gebiet zu reisen und es zu erforschen. Gab es vielleicht wichtige Rohstoffe wie Kohle, Eisen, Gold oder gar Diamanten? Konnte man gut mit den Bewohnern von Rosenfels handeln?
Denn inzwischen gab es kein Lehnsrecht mehr. Die Bewohner des Landes waren frei und konnten arbeiten und handeln wie sie wollten. Die Steuern wurden immer so angepasst, dass die Bevölkerung keine Not leiden musste und der König und sein Gefolge lebten selbst nach strengen Regeln der Bescheidenheit. So dass sein Land ein gewisses Maß an Wohlstand vorweisen konnte. Die Bewohner liebten ihren König dafür und es gab nichts vergleichbares auf dem gesamten Kontinent.
Der Auftrag an die Vasallen war klar und deutlich. Seid freundlich zu den Bewohnern, erforscht die Gegend und lasst euch dort nieder, sofern es möglich ist. Stellt den Bewohnern Besitzurkunden auf ihre Ländereien aus, auf dass sie frei seien damit zu tun wie ihnen beliebt.
Der Wiederaufbau
Anfangs waren die Bewohner von Rosenfels argwöhnisch den Fremden gegenüber und hatten große Angst, wieder einen Lehnsherren vorgesetzt zu bekommen. Die Angst wich jedoch schnell der Freude, als jede Familie ein Papier erhielt auf dem stand, dass die Acker die sie bewirtschafteten und die Grundstücke auf denen ihre Häuser standen nun ihnen gehören sollten. Ein weiteres Papier erklärte, dass sie und ihre Vorfahren freie Bürger des Landes seien und sie auch keine Steuern nach zuzahlen hätten bis zum heutigen Tag.
Es wurde ein Verwalter ernannt, der regelmäßig nach dem Rechten schaute und die restlichen Ländereien des Königs verwaltete. Auch die alte Mine wurde wieder freigelegt. Jedoch war kaum etwas von Wert darin zu finden.
Da nun der Handel blühte und die Bewohner von Rosenfels, der Name blieb und wurde in der Dorfchronik verankert, wieder mit der Welt vereint war, dauerte es nicht lange bis neue Siedler in das Gebiet kamen und sich hier niederließen. Die Chronik wuchs von Jahr zu Jahr und ihr könnt sie hier nun nachlesen, sobald neue Ereignisse zu bekunden sind.
Magere Zeiten - Der Tod als ständiger Begleiter
Es wohnten nur wenige Bauern und Handwerker auf dem Land des Lehnsherrn, das schlecht zu beackern war, da überall riesige Kalkstein- und Felsbrocken im Boden lagen und nur mühevoll konnte dem Boden etwas Stroh, Weizen,Heu und Gemüse, abgerungen werden.
Die wenigen Kühe und Schweine des Viehbauern waren mager, da die Wiesen nicht fett genug waren. Milch gaben die Kühe auch kaum, sodass Käse ein wahres Luxusgut war.
Da die Menschen selbst kaum genug zu essen hatten, gab es nur selten Essensabfälle für die Schweine. Der Lehnsherr hatte alle Bäume fällen lassen und so konnte man die Schweine im Herbst nicht einmal zur Eichelmast in den Wald treiben. Es gab ja keinen. Die Ferkel blieben klein und mickrig.
Auch gab es nur wenige flache, teils sumpfige Gewässer und der einzige Fischer trotzte den Gewässern eine magere Beute ab, die den Speiseplan der Bewohner zumindest etwas bereicherte.
Der Müller betrieb eine kleine Mühle, wo die Menschen ihren Weizen zum Mahlen abgaben. Es dauerte einige Zeit bis so ein Sack Mehl gefüllt war, denn die Ernte war jedes Jahr sehr mager.
Kamen Händler aus benachbarten Ländereien mal des Weges konnte man mit viel Glück zumindest etwas Weizen gegen ein Schwein oder eine Kuh tauschen, sodass man einigermaßen über die Runden kam.
In den langen Wintermonaten knüpfte der Fischer Netze, die er ebenfalls gegen Weizen oder andere Dinge eintauschen konnte, die die Bewohner benötigten.
Die Bauern und der Müller verdingten sich in den Wintermonaten in den Minen des Lehnsherrn um ein paar Taler zu verdienen. Die aber in der Regel wieder für die Pacht drauf gingen. Im Grunde arbeitete man ständig umsonst.
Zahltag - Kummer und Sorgen
Die meisten Familien gaben irgendwann auf und wanderten in benachbarte Ländereien ab. Andere wurden ausgerottet und liegen vergessen in ihren Gräbern.
Das Feuer
Irgendwann schlug das Schicksal auch beim Lehnsherren erbarmungslos zu. Erst raffte eine unbekannte Krankheit einen großen Teil seiner Familie und Bediensteten hin, dann brannte in nur einer Nacht das Schloss bis auf die Grundmauern nieder. Die Bewohner des Dorfes sahen wohl die Flammen, jedoch eilten sie nicht zu Hilfe und ließen das Schloss einfach brennen. Wofür sein Leben riskieren? Einen Dank gab es ja eh nicht.
So kam es, dass auch der Lehnsherr ein Opfer der Flammen wurde. Nach und nach geriet die Schlossruine in Vergessenheit und in kalten Winternächten erzählten sich die Alten an den Lagerfeuern die Geschichten die sie kannten, sponnen das ein oder andere dazu und mit den Jahren wurde aus der traurigen Geschichte eine Sage.
Man munkelt angeblich soll ein Schatz tief unter den Überresten der Mauern verborgen liegen.
Andere behaupten der Lehnsherr habe sich in die geheimen Gänge unter dem Schloss verstecken können, lebt nun dort in gruseligen Kammern und schleicht sich des Nachts raus um von den Feldern Nahrung zu stehlen.
Eigenartig war nur, dass auf den Felsen südlich der Siedlung Rosenbüsche wuchsen. Karge Felsen auf denen sonst kaum etwas gedeiht. Es gab kein Wasser und kaum Erde. Aber dennoch wuchsen dort Rosenbüsche. Und so kam der Rosenfels zu seinem Namen...
In Vergessenheit geraten
Nach vielen Jahreswechseln gab es niemanden mehr, der den Lehnsherren noch selbst gesehen hatte.
Die Bewohner lebten friedlich und glücklich in ihren kleinen windschiefen Häusern und gingen ungestört ihrem Tagwerk nach. Sie hatten angefangen das Land wieder urbar zu machen. Wälder angepflanzt und auch viele der Felsbrocken aus dem Boden entfernt, Senken damit gefüllt und mehrere Schichten Erde darüber gelegt. Die Landschaft veränderte sich im Laufe der Zeit und irgendwann war nichts mehr übrig außer einem alten Steinhaufen, der mit viel Phantasie einer Schlossruine glich und von Rosenbüschen umgeben war. Sie waren sich einig, dass sie nie wieder einen Lehnsherren wollten, der so grausam war. Daher verhielten sie sich ruhig, brachen alle Wege und Brücken zu ihrem Dorf ab und gerieten in Vergessenheit.
Selbst dem König und seinem Hofstaat waren die Geschichten um das Land und seine Bewohner nur mehr alte Gruselmärchen.
Die Entdeckung
Eines Tages verirrte sich ein Händler mit seinem Gefolge in die Gegend. Er konnte sich nicht erinnern von diesem Dorf jemals gehört zu haben und berichtete dem König von einem Dorf mit Namen Rosenfels.
Nun war es nicht mehr der König von damals, sondern irgendein Nachkomme, der sehr erstaunt über die Kunde war, dass der blinde Fleck auf den Landkarten des Karten Meisters gar nicht so blind und unerforscht war wie er geglaubt hatte.
Er beauftragte eine Gruppe treuer Vasallen damit in das Gebiet zu reisen und es zu erforschen. Gab es vielleicht wichtige Rohstoffe wie Kohle, Eisen, Gold oder gar Diamanten? Konnte man gut mit den Bewohnern von Rosenfels handeln?
Denn inzwischen gab es kein Lehnsrecht mehr. Die Bewohner des Landes waren frei und konnten arbeiten und handeln wie sie wollten. Die Steuern wurden immer so angepasst, dass die Bevölkerung keine Not leiden musste und der König und sein Gefolge lebten selbst nach strengen Regeln der Bescheidenheit. So dass sein Land ein gewisses Maß an Wohlstand vorweisen konnte. Die Bewohner liebten ihren König dafür und es gab nichts vergleichbares auf dem gesamten Kontinent.
Der Auftrag an die Vasallen war klar und deutlich. Seid freundlich zu den Bewohnern, erforscht die Gegend und lasst euch dort nieder, sofern es möglich ist. Stellt den Bewohnern Besitzurkunden auf ihre Ländereien aus, auf dass sie frei seien damit zu tun wie ihnen beliebt.
Der Wiederaufbau
Anfangs waren die Bewohner von Rosenfels argwöhnisch den Fremden gegenüber und hatten große Angst, wieder einen Lehnsherren vorgesetzt zu bekommen. Die Angst wich jedoch schnell der Freude, als jede Familie ein Papier erhielt auf dem stand, dass die Acker die sie bewirtschafteten und die Grundstücke auf denen ihre Häuser standen nun ihnen gehören sollten. Ein weiteres Papier erklärte, dass sie und ihre Vorfahren freie Bürger des Landes seien und sie auch keine Steuern nach zuzahlen hätten bis zum heutigen Tag.
Es wurde ein Verwalter ernannt, der regelmäßig nach dem Rechten schaute und die restlichen Ländereien des Königs verwaltete. Auch die alte Mine wurde wieder freigelegt. Jedoch war kaum etwas von Wert darin zu finden.
Da nun der Handel blühte und die Bewohner von Rosenfels, der Name blieb und wurde in der Dorfchronik verankert, wieder mit der Welt vereint war, dauerte es nicht lange bis neue Siedler in das Gebiet kamen und sich hier niederließen. Die Chronik wuchs von Jahr zu Jahr und ihr könnt sie hier nun nachlesen, sobald neue Ereignisse zu bekunden sind.