Harry Potter ist klasse, das stimmt! Wobei ich ja mehr zu den Büchern tendiere, gerade das englische Original mit seinem flüssigen, aber durchaus ausführlichen und unterhaltsamen Schreibstil zieht mich immer wieder in seinen Bann. Daher schätze ich mich auch glücklich, erst die Bücher gelesen und dann die Filme gesehen zu haben, den mein eigenes Bild formen zu können war eine wunderschöne Erfahrung. Die Filme sind ja im Einzelnen durchaus nicht schlecht, aber die Continuity-Fehler nerven mich doch gewaltig. Das Schloss sieht in jedem Film praktisch komplett anders aus (Übrigens immer völlig anders, als ich es mir vorgestellt hatte, ich hab immer an so was orientalisches mit Kuppeln und Minaretten und so gedacht). Dumbledore wird mittendrin ersetzt und Voldemort hat im vierten Teil ein komplett anderes Gesicht als im ersten (wobei ich letzteres besser und böser finde). Anyway, das Potter-Francise ist, allein von der Grundidee her, fantastisch und macht immer wieder Spaß.
Tja...und jetzt haben wir die Fantastischen Tierwesen. Basis-Plot: Ein Film basierend auf einem Schulbuch. Das. Kann. Nicht. Gut. Sein. Dachte ich - und hatte recht. Wobei es ja sogar ein gewisses Story-Potential gegeben hätte: Im Vorwort besagten Buches erfahren wir über den Autoren, er habe im Ministerium Karriere gemacht und hätte sich dann auf zahlreiche Forschungsreisen begeben um eben jenes Buch zu schreiben - Eine optimale Grundlage für einen klassischen Road-Trip-Abenteuerfilm eigentlich. Newt Scamander als moderner, jugendfreundlicher Indiana Jones trifft die Fantastischen Tierwesen in ihrer natürlichen Umgebung, darin sähe ich Potential, das hätte mir und sicher auch vielen anderen Potterheads gefallen: Feuerkrabbenjagd, Drachenkampf, Niffler-Studien, da passt alles! Aber das ist (leider) Wunschdenken. Realität: Newt Scamander ist ein (und ich finde beim besten Willen kein besseres Wort) Nerd. Eine bizzare Mischung aus Sheldon Cooper und Harry Potter. Mit einem Koffer voller Tierwesen - die ja genau genommen entführt sind, eine Schande! - kommt dieser Typ in Amerika an. Dieser Koffer, der seine geliebten Liebst-Lieblingstierwesen enthält ist nun aber keineswegs mit komplizierten Schutzzaubern belegt wie bisher nahezu alles Bedeutende in der Potter-Welt - Nein, es ist nur ein ganz gewöhnliches Muggel-Gerät aus dem die kleinen Lieblinge ohne großen Aufhand entkommen können - was Newt entweder nicht realisiert oder schlichtweg ignoriert, beides gleich schlimm. Ach ja, erwähnte ich schon, dass es nach Amerika geht? Ja, hier folgt eine Enttäuschung auf die nächste: Beim Lesen der ersten Harry-Potter-Romane hatte ich eigentlich immer das Gefühl, die Zauberer wären einfach nur ein kleines Völkchen, das sich da droben in England seine eigene kleine Welt eingerichtet hat - eine sehr schöne Vorstellung. In Teil 4 stellt sich dann heraus, das es auch im restlichen Europa noch solche Zauberschulen gibt. Ist ja noch akzeptabel. Aber jetzt gibt es die Zauberer auf der ganzen Welt - und das schon seit mehreren Jahrzehnten?! Wie zur Hölle hält sich eine dermaßen große Bevölkerungsschit auf allen Kontinenten verborgen? Da muss doch irgendjemandem was auffallen! Und viel wichtiger - diese wunderschöne Vorstellung ist hin. Keine kleine Welt, sondern praktisch ein Paralleluniversum. Ist ja fast schon gruselig. Nächstes großes Problem: Dieser Storyline fehlt jegliche Spannung. Ist zwar generell ein Problem von Prequels, wird hier haber besonders deutlich: Warum soll ich mit den Helden mitfiebern, wenn doch schon klar ist, dass Grindelwald verlieren MUSS? Dass Dumbledore und Newt (und höchstwahrscheinlich auch Tina) überleben? Dass Nagini eine Schlange wird? Da ist einfach alle Luft raus. Aber ja gut, zugegeben, es ist nicht alles schlecht: Ich weiß die extrem hohe Production Value, wie man auf Denglisch so schön sagt, durchaus zu würdigen: Die Tierwesen sind 1A animiert und wirken absolut lebendig und echt. Das liegt nicht zuletzt an der fantatstischen Interaktion der Schauspieler, die auch sonst eine absolut solide Performance abliefern: Die Chemie zwischen den Darstellen von Newt und Tina ist perfekt, Dan Fogler als Jacob ein herrlicher Comic Relief (noch so ein tolles Wort!) und Johnny Depp glänzt als Grindelwald. Seine Rede im neuen Film ist mein bisheriger Höhepunkt der Serie, ein Gänsehautmoment Klasse 1!
Lange Rede, kurzer Sinn: Die Fantastischen Tierwesen können meiner Meinung nach nicht mit den Potters mithalten (was sich auch in den Einnahmen wiederspiegelt - einfach mal googeln), sind aber trotzdem überdurchschnittliche Unterhaltung. Werde mir den dritten Teil definitiv ansehen!
Diese unnötig lang(weilig)e Kritik wurde Ihnen präsentiert vom Internationalen Tag der Gesunden Gemüse!
Tja...und jetzt haben wir die Fantastischen Tierwesen. Basis-Plot: Ein Film basierend auf einem Schulbuch. Das. Kann. Nicht. Gut. Sein. Dachte ich - und hatte recht. Wobei es ja sogar ein gewisses Story-Potential gegeben hätte: Im Vorwort besagten Buches erfahren wir über den Autoren, er habe im Ministerium Karriere gemacht und hätte sich dann auf zahlreiche Forschungsreisen begeben um eben jenes Buch zu schreiben - Eine optimale Grundlage für einen klassischen Road-Trip-Abenteuerfilm eigentlich. Newt Scamander als moderner, jugendfreundlicher Indiana Jones trifft die Fantastischen Tierwesen in ihrer natürlichen Umgebung, darin sähe ich Potential, das hätte mir und sicher auch vielen anderen Potterheads gefallen: Feuerkrabbenjagd, Drachenkampf, Niffler-Studien, da passt alles! Aber das ist (leider) Wunschdenken. Realität: Newt Scamander ist ein (und ich finde beim besten Willen kein besseres Wort) Nerd. Eine bizzare Mischung aus Sheldon Cooper und Harry Potter. Mit einem Koffer voller Tierwesen - die ja genau genommen entführt sind, eine Schande! - kommt dieser Typ in Amerika an. Dieser Koffer, der seine geliebten Liebst-Lieblingstierwesen enthält ist nun aber keineswegs mit komplizierten Schutzzaubern belegt wie bisher nahezu alles Bedeutende in der Potter-Welt - Nein, es ist nur ein ganz gewöhnliches Muggel-Gerät aus dem die kleinen Lieblinge ohne großen Aufhand entkommen können - was Newt entweder nicht realisiert oder schlichtweg ignoriert, beides gleich schlimm. Ach ja, erwähnte ich schon, dass es nach Amerika geht? Ja, hier folgt eine Enttäuschung auf die nächste: Beim Lesen der ersten Harry-Potter-Romane hatte ich eigentlich immer das Gefühl, die Zauberer wären einfach nur ein kleines Völkchen, das sich da droben in England seine eigene kleine Welt eingerichtet hat - eine sehr schöne Vorstellung. In Teil 4 stellt sich dann heraus, das es auch im restlichen Europa noch solche Zauberschulen gibt. Ist ja noch akzeptabel. Aber jetzt gibt es die Zauberer auf der ganzen Welt - und das schon seit mehreren Jahrzehnten?! Wie zur Hölle hält sich eine dermaßen große Bevölkerungsschit auf allen Kontinenten verborgen? Da muss doch irgendjemandem was auffallen! Und viel wichtiger - diese wunderschöne Vorstellung ist hin. Keine kleine Welt, sondern praktisch ein Paralleluniversum. Ist ja fast schon gruselig. Nächstes großes Problem: Dieser Storyline fehlt jegliche Spannung. Ist zwar generell ein Problem von Prequels, wird hier haber besonders deutlich: Warum soll ich mit den Helden mitfiebern, wenn doch schon klar ist, dass Grindelwald verlieren MUSS? Dass Dumbledore und Newt (und höchstwahrscheinlich auch Tina) überleben? Dass Nagini eine Schlange wird? Da ist einfach alle Luft raus. Aber ja gut, zugegeben, es ist nicht alles schlecht: Ich weiß die extrem hohe Production Value, wie man auf Denglisch so schön sagt, durchaus zu würdigen: Die Tierwesen sind 1A animiert und wirken absolut lebendig und echt. Das liegt nicht zuletzt an der fantatstischen Interaktion der Schauspieler, die auch sonst eine absolut solide Performance abliefern: Die Chemie zwischen den Darstellen von Newt und Tina ist perfekt, Dan Fogler als Jacob ein herrlicher Comic Relief (noch so ein tolles Wort!) und Johnny Depp glänzt als Grindelwald. Seine Rede im neuen Film ist mein bisheriger Höhepunkt der Serie, ein Gänsehautmoment Klasse 1!
Lange Rede, kurzer Sinn: Die Fantastischen Tierwesen können meiner Meinung nach nicht mit den Potters mithalten (was sich auch in den Einnahmen wiederspiegelt - einfach mal googeln), sind aber trotzdem überdurchschnittliche Unterhaltung. Werde mir den dritten Teil definitiv ansehen!
Diese unnötig lang(weilig)e Kritik wurde Ihnen präsentiert vom Internationalen Tag der Gesunden Gemüse!