Am Samstag hat die Java Edition 32 Millionen Verkäufe erreicht. Anlass genug für eine Grafik:
Was sehen wir?
Blau: Im Mai 2009 hat Notch mit der Programmierung der Java Edition als Freizeitprojekt begonnen. Anfangs gab es nur den Kreativmodus und erste Survival Tests im Singleplayer. Mit dem Survival-Multiplayermodus stiegen die Verkäufe ab August 2010 kräftig an und Notch gründete die Firma Mojang. Die erste Million wurde im Januar 2011 erreicht. Der Hype war nicht mehr aufzuhalten. Ein halbes Jahr später zur Veröffentlichung der Version 1.0 waren bereits 4 Millionen Exemplare verkauft. Seither verkauft sich die Java Edition relativ geradlinig mit zwei bis vier Millionen Exemplaren pro Jahr.
Rot: Die rote Kurve zeigt die Verkäufe aller anderen Minecraft-Versionen (für Mobilgeräte und diverse Spielkonsolen). Als erstes kam im August 2011 die Pocket Edition heraus. Obwohl sie inhaltsmäßig für viele Jahre hinter der Java Edition hinterherhinkte, erreichte sie nach nur sieben Monaten die erste Million. Seither verkaufte die Pocket Edition ungefähr jeden Monat eine weitere Million. Damit ist sie deutlich erfolgreicher als die Java Edition. Das erklärt auch, warum Microsoft nach dem Kauf des Minecraft-Franchise Ende 2014 die Pocket Edition übernommen hat und in einem eigenen Studio in den USA weiterentwickelt. Dieses Studio hat den inhaltlichen Anschluss an die Java Edition, den Mojang jahrelang nicht geschafft hat, in kurzer Zeit erreicht. Im September 2017 führte Microsoft die Pocket Edition, die Xbox One Edition und die Windows 10 Edition als vereinheitlichte Bedrock Edition zusammen, während von Mojang aus Stockholm nur noch die Java Edition kommt.
Trotz des gleichmäßig guten Verkaufserfolges der Pocket Edition steigt die rote Kurve aber nicht linear an, sondern macht einige Sprünge nach oben. Das liegt an den Konsoleneditionen, die sich ebenfalls alle sehr erfolgreich verkaufen. Die erste kam im Mai 2012 für die Xbox 360 von Microsoft heraus. Nach nur fünf Tagen war die erste Million verkauft. Dann flachte der Hype etwas ab, aber es kam immerhin noch alle zwei Monate eine weitere Million hinzu. Anfang 2013 überholten die gemeinsamen Verkäufe der Pocket und Xbox 360 Editionen die der Java Edition.
Im Dezember 2013 wurde eine Edition für die PlayStation 3 von Sony hinzugefügt und verkaufte sich ebenfalls großartig. Die erste Million war in nur einem Monat erreicht. Ende 2014 kamen Editionen für die neueren Konsolen Xbox One, PlayStation 4 und PlayStation Vita hinzu. Später folgten Editionen für Nintendo-Konsolen (Wii U und Switch).
Anfang 2017 überschritten die gemeinsamen Verkaufzahlen der Bedrock und Konsoleneditionen die 100-Millionen-Grenze und gingen auch weiter steil nach oben, während die Verkäufe der Java Edition in diesem Zeitraum nachließen. Erst 2018 schwächelten auch die Bedrock und Konsoleneditionen, aber nach Veröffentlichung des Aquatic Update, das Mitte 2018 in zwei Phasen herauskam, ging der Trend wieder steil nach oben.
Gelb: Im August 2017 wurde die erste Version der Chinese Edition veröffentlicht. Die Chinese Edition ist kostenlos und finanziert sich über Ingame-Verkäufe von Skinpacks etc. In China ist Minecraft ungeheuer popullär, die Zahl der angemeldeten Nutzer schoss wie eine Rakete nach oben. Im Mai 2018 wurden 100 Millionen überschritten, ein Jahr später 200 Millionen.
Schauen wir uns unsere Lieblingsversion, die Java Edition, nochmal genauer an:
Deutlich zu erkennen: Die erste Million ist die schwerste, eineinhalb Jahre hat es gedauert - und Notch hätte nicht damit gerechnet, dass es überhaupt passiert. Im ganzen ersten Jahr gab es insgesamt 22.000 Verkäufe. Erst nach Veröffentlichung der Survival-Multiplayerversion im August 2010 explodierten die Verkaufszahlen und erreichten in nur fünf Monaten die Millionengrenze. Nach Verkündung dieses Erfolges überschlugen sich die Medien und die Verkäufe stiegen noch einmal sprunghaft an: Seit Anfang 2011 verkaufte sich die Java Edition mit regelmäßig vier Millionen Exemplaren pro Jahr. Im Weihnachtsgeschäft 2013 wurde sogar eine fünfte Million verkauft, man sieht den kleinen Zacken nach oben in der Kurve.
2014 wurde es schwieriger. Mojang wehrte sich zum ersten Mal deutlich gegen den Lizenzmissbrauch. Zu viele Server hatten Spielvorteile (OP-Werkzeug etc.) für Geld verkauft, die Beschwerden der Eltern nahmen zu, das Ansehen des Spieles litt. Als Mojang ab Sommer 2014 gegen solche Server vorging, war der Aufschrei unter den Betroffenen groß und die Verkäufe gingen auf vier Millionen in diesem Jahr zurück. Erst 2015 wurden wieder fünf Millionen Exemplare verkauft.
Aber die Entwicklung des Spiels steckte in der Krise: Notch hatte seine Firma Mojang Ende 2014 an Microsoft verkauft und naturgemäß belastet die Neuorientierung und Anpassung der Firmenorganisation die internen Abläufe. In 2015 wurde keine neue Minecraft-Version veröffentlicht, erst Anfang 2016 kam die Version 1.9 heraus, unter anderem mit einem neuen Kampfsystem: Das bisherige Gewinnen von PvP-Kämpfen durch möglichst schnelle Mausklicks war nun nicht mehr möglich und der Aufschrei der Community war gewaltig. Viele Server blieben bei Version 1.8. Das war das Ende des jahrelangen, fast linearen Verkaufserfolges: In 2016 gingen nur noch drei statt fünf Millionen Exemplare über den Ladentisch. Daran änderten auch neue Inhalte wie Eisbären und Lamas, die 2016 mit den Versionen 1.10 und 1.11 ins Spiel kamen, nichts.
2017 stieß Mojang dann erstmals an eine technische Grenze, die es von Anfang an gegeben hatte: Das Spiel konnte nur 256 verschiedene Blöcke verwalten und mit Version 1.12 waren 254 erreicht. Die dringend notwendige Umstrukturierung des Spiels dauerte über ein Jahr. Daher erschien 2017 und 2018 nur jeweils eine einzige neue Minecraft-Version. In dieser Zeit verlor die Öffentlichkeit das Interesse an der Java Edition, die jährlichen Verkäufe gingen zurück auf zwei Millionen, die steile Verkaufskurve flachte weiter ab. Das langsame Ende der Java Edition war abzusehen, YouTuber zogen sich zurück und Minecraft wurde totgesagt.
Doch 2019 kehrte Minecraft überraschend zurück: Die Trendwende passierte im Mai, dem Monat, in dem Minecraft sein 10-jähriges Bestehen feierte. Die weltweite Medienaufmerksamkeit brachte das Spiel offenbar wieder ins Gedächtnis von alten und neuen Spielern. In nur vier Monaten wurden zwei Millionen Exemplare verkauft. Mal sehen, wie sich dieser Trend weiterentwickelt.
Was sehen wir?
Blau: Im Mai 2009 hat Notch mit der Programmierung der Java Edition als Freizeitprojekt begonnen. Anfangs gab es nur den Kreativmodus und erste Survival Tests im Singleplayer. Mit dem Survival-Multiplayermodus stiegen die Verkäufe ab August 2010 kräftig an und Notch gründete die Firma Mojang. Die erste Million wurde im Januar 2011 erreicht. Der Hype war nicht mehr aufzuhalten. Ein halbes Jahr später zur Veröffentlichung der Version 1.0 waren bereits 4 Millionen Exemplare verkauft. Seither verkauft sich die Java Edition relativ geradlinig mit zwei bis vier Millionen Exemplaren pro Jahr.
Rot: Die rote Kurve zeigt die Verkäufe aller anderen Minecraft-Versionen (für Mobilgeräte und diverse Spielkonsolen). Als erstes kam im August 2011 die Pocket Edition heraus. Obwohl sie inhaltsmäßig für viele Jahre hinter der Java Edition hinterherhinkte, erreichte sie nach nur sieben Monaten die erste Million. Seither verkaufte die Pocket Edition ungefähr jeden Monat eine weitere Million. Damit ist sie deutlich erfolgreicher als die Java Edition. Das erklärt auch, warum Microsoft nach dem Kauf des Minecraft-Franchise Ende 2014 die Pocket Edition übernommen hat und in einem eigenen Studio in den USA weiterentwickelt. Dieses Studio hat den inhaltlichen Anschluss an die Java Edition, den Mojang jahrelang nicht geschafft hat, in kurzer Zeit erreicht. Im September 2017 führte Microsoft die Pocket Edition, die Xbox One Edition und die Windows 10 Edition als vereinheitlichte Bedrock Edition zusammen, während von Mojang aus Stockholm nur noch die Java Edition kommt.
Trotz des gleichmäßig guten Verkaufserfolges der Pocket Edition steigt die rote Kurve aber nicht linear an, sondern macht einige Sprünge nach oben. Das liegt an den Konsoleneditionen, die sich ebenfalls alle sehr erfolgreich verkaufen. Die erste kam im Mai 2012 für die Xbox 360 von Microsoft heraus. Nach nur fünf Tagen war die erste Million verkauft. Dann flachte der Hype etwas ab, aber es kam immerhin noch alle zwei Monate eine weitere Million hinzu. Anfang 2013 überholten die gemeinsamen Verkäufe der Pocket und Xbox 360 Editionen die der Java Edition.
Im Dezember 2013 wurde eine Edition für die PlayStation 3 von Sony hinzugefügt und verkaufte sich ebenfalls großartig. Die erste Million war in nur einem Monat erreicht. Ende 2014 kamen Editionen für die neueren Konsolen Xbox One, PlayStation 4 und PlayStation Vita hinzu. Später folgten Editionen für Nintendo-Konsolen (Wii U und Switch).
Anfang 2017 überschritten die gemeinsamen Verkaufzahlen der Bedrock und Konsoleneditionen die 100-Millionen-Grenze und gingen auch weiter steil nach oben, während die Verkäufe der Java Edition in diesem Zeitraum nachließen. Erst 2018 schwächelten auch die Bedrock und Konsoleneditionen, aber nach Veröffentlichung des Aquatic Update, das Mitte 2018 in zwei Phasen herauskam, ging der Trend wieder steil nach oben.
Gelb: Im August 2017 wurde die erste Version der Chinese Edition veröffentlicht. Die Chinese Edition ist kostenlos und finanziert sich über Ingame-Verkäufe von Skinpacks etc. In China ist Minecraft ungeheuer popullär, die Zahl der angemeldeten Nutzer schoss wie eine Rakete nach oben. Im Mai 2018 wurden 100 Millionen überschritten, ein Jahr später 200 Millionen.
Schauen wir uns unsere Lieblingsversion, die Java Edition, nochmal genauer an:
Deutlich zu erkennen: Die erste Million ist die schwerste, eineinhalb Jahre hat es gedauert - und Notch hätte nicht damit gerechnet, dass es überhaupt passiert. Im ganzen ersten Jahr gab es insgesamt 22.000 Verkäufe. Erst nach Veröffentlichung der Survival-Multiplayerversion im August 2010 explodierten die Verkaufszahlen und erreichten in nur fünf Monaten die Millionengrenze. Nach Verkündung dieses Erfolges überschlugen sich die Medien und die Verkäufe stiegen noch einmal sprunghaft an: Seit Anfang 2011 verkaufte sich die Java Edition mit regelmäßig vier Millionen Exemplaren pro Jahr. Im Weihnachtsgeschäft 2013 wurde sogar eine fünfte Million verkauft, man sieht den kleinen Zacken nach oben in der Kurve.
2014 wurde es schwieriger. Mojang wehrte sich zum ersten Mal deutlich gegen den Lizenzmissbrauch. Zu viele Server hatten Spielvorteile (OP-Werkzeug etc.) für Geld verkauft, die Beschwerden der Eltern nahmen zu, das Ansehen des Spieles litt. Als Mojang ab Sommer 2014 gegen solche Server vorging, war der Aufschrei unter den Betroffenen groß und die Verkäufe gingen auf vier Millionen in diesem Jahr zurück. Erst 2015 wurden wieder fünf Millionen Exemplare verkauft.
Aber die Entwicklung des Spiels steckte in der Krise: Notch hatte seine Firma Mojang Ende 2014 an Microsoft verkauft und naturgemäß belastet die Neuorientierung und Anpassung der Firmenorganisation die internen Abläufe. In 2015 wurde keine neue Minecraft-Version veröffentlicht, erst Anfang 2016 kam die Version 1.9 heraus, unter anderem mit einem neuen Kampfsystem: Das bisherige Gewinnen von PvP-Kämpfen durch möglichst schnelle Mausklicks war nun nicht mehr möglich und der Aufschrei der Community war gewaltig. Viele Server blieben bei Version 1.8. Das war das Ende des jahrelangen, fast linearen Verkaufserfolges: In 2016 gingen nur noch drei statt fünf Millionen Exemplare über den Ladentisch. Daran änderten auch neue Inhalte wie Eisbären und Lamas, die 2016 mit den Versionen 1.10 und 1.11 ins Spiel kamen, nichts.
2017 stieß Mojang dann erstmals an eine technische Grenze, die es von Anfang an gegeben hatte: Das Spiel konnte nur 256 verschiedene Blöcke verwalten und mit Version 1.12 waren 254 erreicht. Die dringend notwendige Umstrukturierung des Spiels dauerte über ein Jahr. Daher erschien 2017 und 2018 nur jeweils eine einzige neue Minecraft-Version. In dieser Zeit verlor die Öffentlichkeit das Interesse an der Java Edition, die jährlichen Verkäufe gingen zurück auf zwei Millionen, die steile Verkaufskurve flachte weiter ab. Das langsame Ende der Java Edition war abzusehen, YouTuber zogen sich zurück und Minecraft wurde totgesagt.
Doch 2019 kehrte Minecraft überraschend zurück: Die Trendwende passierte im Mai, dem Monat, in dem Minecraft sein 10-jähriges Bestehen feierte. Die weltweite Medienaufmerksamkeit brachte das Spiel offenbar wieder ins Gedächtnis von alten und neuen Spielern. In nur vier Monaten wurden zwei Millionen Exemplare verkauft. Mal sehen, wie sich dieser Trend weiterentwickelt.
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