Hallo Ihr Lieben,
ich bin bald auch wieder anzutreffen. Irgendwann ab dem 18. Mai bin ich auch wieder da.
In der Zwischenzeit möchte ich Euch von Katy berichten. Katy ist eine meiner Katzen. Die andere, Lucy, ist ihre Tochter. Katy kam als Angsttier zu mir. Sie wurde in ihrem vorigen Zuhause misshandelt, als Brutmaschine benutzt und unterernährt. Nun sind Katy und Lucy schon fast ein Jahr bei mir und ich ziehe etwas Bilanz. Im Tierheim sagte man mir zu Katy:" Sie wird Dich niemals als Bezugsmenschen ansehen, wird Dir stets aus dem Weg gehen und darf keinen Freigang bekommen, weil sie sonst bei der ersten Gelegenheit abhaut und nie wiederkommt." Schon damals wusste ich, die haben sowas von keine Ahnung. Katy hatte zu Anfang bei mir mehrmals am Tag Panikattacken mit allem, was man kennt. Todesangst war ihr ständiger Begleiter. Sie schlief nie in Ruhe, aß nie gemütlich, traute sich nicht, ausgelassen zu spielen. Stets erwartete sie, dass jemand kommt und ihr weh tut oder sie zu irgend etwas zwingt. Anfassen, hochnehmen, kraulen war nicht möglich, da sie jede Berührung mit Schmerzen verband. Sie hatte es nie anders gelernt.
Von dieser Katze gibt es heute keine Spur mehr. Katy ist heute eine völlig andere. Sie ist all das, was man einer glücklichen Hauskatze wünscht. Gut genährt mit einem ganz kleinen Wohlstandsbäuchlein, tiefenentspannt, verschmust bis zum geht nicht mehr. Wachsam und neugierig. Sie sieht mich als ihre beste Freundin an. Draußen folgt sie mir überall hin. Nun endlich, lässt sie sich auch hoch nehmen ohne eine Panikattacke zu bekommen. Das haben wir lange üben müssen.
Ich bin total stolz darauf, was die Kleine geschafft hat und dass ich es geschafft habe, ihr zu zeigen, dass es auch liebe Menschen gibt. Neuerdings lässt sich die kleine Königin sogar von bekannten Besuchern wie Mutter und Tante betüddeln, während sie seelenruhig auf dem Bett in Kraulreichweite ,alle Viere von sich gestreckt, liegt.
Und Katy's tägliche Streifzüge durch ihr Revier draußen dauern manchmal viele Stunden lang. Doch sie kommt immer zurück und manchmal bringt sie mir einen Nachtfalter mit, weil sie genau weiß wie es ist, wenn man hungern muss und auch sie für mich Sorge trägt. Wenn ich traurig bin, ist sie stets keinen Meter weit entfernt und folgt mir selbst auf die Toilette. Wenn ich krank bin, dann legt sie sich auf die Stelle, die krank ist. Mein Bein oder die Brust, wenn ich husten habe. Katy und ich haben uns gefunden und gegenseitig irgendwie auch gerettet.
Das ist Katy und sie ist nun kein Angsttier mehr.