Dann krame ich auch mal eine Geschichte aus diesem Jahr heraus.
Mittlerweile kann ich drüber lachen und meine Orientierung ist zumindest etwas besser als damals.
Wir schreiben das Jahr 2017. Mitten im August und die alljährliche Gamescom stand an.
Der Freundeskreis, mit dem ich mich damals verabredete, wusste schon darüber bescheid, dass mein Orientierungssinn nicht gerade der Beste ist. Aber wer verübelt es mir? Ich war zu dem Zeitpunkt 15 Jahre alt und das erste Mal alleine in Köln unterwegs. Und dazu noch sehr schüchtern!
Also. Klein Vani ist in Köln angekommen und verabredet sich mit einer Spielerin, uns auf der Messe zu treffen. Gesagt, getan. Mehr oder weniger. Da klein Vani noch nie auf so einem großen Event war, war sie sehr überfordert damit, die richtige Richtung zu finden. Und die Mitspielerin unter den tausenden Menschen zu erkennen. Nach ewigem "in welcher Halle bist du?" - "Halle XY" - "warte ich komm zu dir" über Whatsapp (was meinen Handyakku damals sehr mitgenommen hat) hat man sich dann eine Stunde nach betreten der Messe gefunden. Jetzt nur noch die andere Gruppe finden. "Wo seid ihr?" - "Halle XY" - "ok, wir kommen" - "ne, wir sind schon weiter". Dass nicht auf uns gewartet wurde, war so semi hilfreich (danke dafür nochmal). Irgendwann hat man sich dann doch gefunden und ist über die Messe geschlendert.
Nach der Messe war das UW-After"treffen" für Hans im Glück geplant. Da die Mitspielerin und ich noch zu zweit über die Messe sind, waren wir von der Gruppe getrennt. Es hieß wir warten auf dich am Ausgang um eine bestimmte Uhrzeit. Klein Vani, allein auf der Messe und allein in Köln musste dann den Südausgang finden. Als ich dann dort war, war plötzlich keiner da. Ganz verzweifelt schaltete ich mein Handy ein, um anzurufen und sehe, wie ein leerer Akku als Symbol auftaucht und der Bildschirm schwarz wird. Toll.
Der Weg von der Messe zum Bahnhof, über Zug und dann zum Hansaring war eine Odyssee für mich. Ich kannte die Stadt nicht, ich kannte die Menschen nicht und ich hatte kein Internet, um mich zurecht zu finden. Mit 15 alleine in so einer Großstadt zu sein, und dann komplett aufgeschmissen zu sein, ist kein schönes Gefühl.
Als ich dann nun am Ausgang war, bin ich einfach der Menschenmasse gefolgt und erkannte den Bahnhof wieder, wo ich auch angekommen bin. Verzweifelt sah ich mich um. Ich wusste nicht, welche Bahn ich zum Hansaring nehmen muss und mit Schüchternheit war das auch sehr schwer herauszufinden. Ein DB Mitarbeiter hat meinen verlorenen Blick bemerkt und hat mich gefragt, ob er mir helfen kann. Sehr dankbar war ich, als er mir gesagt hat, an welchem Gleis ich in welchen Zug steigen muss.
Die Zugfahrt war unproblematisch. Und dann stand ich da. Am Hansaring. Und wusste wieder nicht, wo ich hin muss. Ich habe meine Schüchternheit überwunden und habe Passanten gefragt (damals ein riesen Schritt für mich!), jedoch hat mir jeder eine andere Richtung gesagt.
Mit Ach und Krach bin ich dann 53 Minuten (mehr nicht! Es war keine ganze Stunde!!!) später zum Essen erschienen. Es wurde sogar geklatscht, als ich ankam. Sehr peinlich.
Ich hab mich dann still und heimlich neben die Mitspieler gesetzt und nichts mehr gesagt oder gegessen, weils mir so unangenehm war. Noch bis heute werde ich regelmäßig daran erinnert (danke an
Black dafür - du warst nicht mal dabei :I).
Ein Mitspieler hat mir dann seine Powerbank ausgeliehen, sodass ich zumindest nach einem Zug zurück nach Hause schauen konnte.
Ich hoffe euch erheitert diese Geschichte genauso sehr, wie alle damals gelacht haben, weil ich viel zu lost in Köln war. :3