Morrigu

Morrigu

Spieler
25 März 2015
24
Hallo,

ich baue eine Schneeburg und mehr. Mein Projekt umfasst aber nicht nur das Bauen von Gebäuden, sondern auch das Schreiben einer kleinen Geschichte. Und ‚Morrigu‘ ist bislang der Arbeitstitel der Geschichte.

Wer keine verqueren Geschichten mag, bitte nicht weiterlesen. Am Ende ist ein Bild von Turm, den ich bisher gebaut habe. Oder schaut auf die Dynmap.

Für meine Leser eine Warnung: Die Geschichte ist erst an ihrem Anfang, nur teilweise geschrieben, auch wenn ich ein Konzept und eine bestimmte Vorstellung habe, wo es hingehen soll. Sie wird vielleicht nicht fertig - und kann sich auch noch ändern - je nachdem was ich beschließe bauen zu müssen, oder auch nicht. Hinweise auf meine Baupläne findet ihr im Text. Wenn ich schreibe, kann ich nicht so viel bauen, wenn ich baue, nicht schreiben. Das Ganze wird also etwas dauern ;)

Kritik und Änderungsvorschläge was den Text betrifft bitte als PM, das würde sonst hier den Rahmen sprengen.

Danke! Und jetzt lasst euch hineinziehen!

- - - Aktualisiert - - -

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Kapitel 1


Hallo Uwmcler, ich bin Morrigu.

Wie wir alle hier habe ich unsere Welt das erste Mal am Spawn betreten, schaute mich etwas um, benutzte ein Portal, verirrte mich in Sanktuarium und ließ mich schließlich freischalten. Nun ging es an die Zonensuche. Ich hatte es nicht eilig, ich wollte die schönste Zone der ganzen Welt und hatte keine Angst aus Platzmangel in ein Hotel ziehen zu müssen! Die Dynmap half mir - ich studierte die Wüsten des Nordens, den Dschungel des Südens, die Wälder des Ostens. Ich konnte mich nicht entscheiden. So beschloss ich, mir noch etwas zusätzlichen Proviant aus der Essensfarm zu holen und dann eine Sightseeingtour zu starten. Ich kam aus dem Staunen nicht heraus - so viele tolle Gebäude! Aber auch die Landschaft faszinierte mich. Doch nirgends wollte ich bleiben, auch wenn ich genügend freie Felder gefunden hatte, steile Schluchten und dichte Wälder, (wer will schon eine platte Wiese). Bis ich in die Schneehügel kam.

Es wurde Nacht, ich stand auf einem Berg in einem Biom, das “Gefrorener Fluss” hieß. Entfernte Lichter von Nachbarn schienen zu mir herüber, die Sterne bewegten sich über den Himmel und plötzlich fing es an zu schneien. Große weiße Flocken segelten herunter, schimmernd wie Edelsteine vor dem schwarzen Himmel und ich wußte, ich war daheim angekommen. Flugs zonte ich Morrigu#1 und etwas versetzt Morrigu#2, den Berg und eine Hochebene. Dort will ich eine Schneeburg und ein Dorf dazu bauen.

Nun bin ich schon einige Zeit da. Meine Burg wächst, auch habe ich den grünen Hügel im Westen zu meinem Gebiet dazu genommen. Ich springe immer hinauf, um zu sehen, ob was ich baue auch so aussieht, wie ich es mir vorstelle. Aber ich spüre auch, dass der Hügel für mich mehr ist, als nur ein Aussichtspunkt. Komisch, nicht wahr? Ich bin doch die Schneeprinzessin und habe mit Erde und Grün nichts im Sinn. Um meine Burg herum habe ich habe ich viel von der Erde entfernt, so dass der kühle graue Stein zum Vorschein kommt. Der passt viel besser zu mir und meinem Heim aus Schnee.

Irgendwie werde ich komisch, hier in der Gegend. Vielleicht sollte ich doch mal wieder zum Spawn und zur Essensfarm. Aber was soll ich dort? Ich brauche kein Holz, keinen Ton, keinen Sand. Nur Schnee - und Eis. Das Eis zwingt mich, in der Tiefe meines Berges eine Essensfarm anzulegen, damit ich mit den Dorfbewohnern handeln kann. Ich brauche eine Spitzhacke mit Behutsamkeit!

Die Zeit vergeht, ich habe meine Spitzhacke - doch das Ernten des Weizens , der Kartoffeln und der Karotten wird mir immer fremder, wie wenn es eine Tätigkeit ist, die überhaupt nicht zu mir passt. Ich fühle mich verändert. Manchmal meine ich, ich träume. Ich wache auf und Teile meiner Burg sind fertig, an die ich mich nicht erinnern kann, sie gebaut zu haben. Macht ihr das auch so? Wenn ich auslogge, stelle ich mir vor, ich lege mich in mein Bett und schlafe, wenn ich wieder weiterspiele verlasse ich mein Bett wieder - wobei, ich habe gar kein Bett, rot mit weiß, ich lege mich nur in den Schnee, der mich zudeckt wie eine Decke….

Heute musste ich meine Grüner Hügel Zone löschen, was mich immer noch schmerzt. Mein Nachbar Aiwendil ist weggezogen und der Nachbarberg ist frei. Und irgendwie wichtiger als der grüne Hügel. Aber fragt mich nicht warum. Ich muss ihn haben. Ich kenne ihn, dort bin ich geboren. Was? Ich rede Unsinn. Aber der Berg muss her. Und die Erde weg, und der hässliche Bruchstein.

Wölfe!Ich habe zwei Wölfe! Keine Hunde!Und meistens sind sie auch weiß oder grau wie es sich für meine Wölfe gehört. Einer ist mir leider ertrunken, als ich den Eissee auf dem hohen Berg anlegte. In Wasser, das nur einen Block tief war - irgendwie wundert mich das, kenne ich das nicht anders?

Ich hatte geträumt, ich hätte Wölfe bei mir, große, weiße Gestalten. So erwachte in mir der Wunsch, auch zwei oder drei der Tiere als Begleiter zu haben. Schließlich überwand ich mich, jemanden zu fragen wo sie sind und dann musste ich in die heiße, geschäftige Welt des Spawns um mir welche zu holen. Ich war froh, wieder daheim zu sein und über meine weißen Hügel zu blicken so dass sich meine Augen ausruhen konnten von der grellen Farbenvielfalt der Menschen. Die Bahn fährt jetzt im Süden vorbei, weiter in den fernen Südwesten, aber mich interessiert das nicht mehr. Ich bin froh, wenn ich nicht weg muss.

Heute habe ich etwas Seltsames gebaut. Auf die Ebene zwischen Stein und Schnee legte ich auf ein Bett von Schnee drei Brocken Obsidian und umhüllte sie mit Eis. Und dann musste ich weinen. Ich bin mir auch gar nicht sicher, ob ich das gebaut habe oder heute morgen schon so vorgefunden. Wenn ich es anblicke, überkommt mich eine abgrundtiefe Traurigkeit. Ich muss hinausgehen und meinen Turm weiterbauen.

Was wollen uns Träume sagen? Sind sie wahr? Kommen sie aus uns selbst oder von außen? Als ich heute ganz oben auf meinem halbfertigen Turm stand, hatte ich das Gefühl, ich wäre nicht mehr alleine. Als ich mich umdrehte, sah ich eine Gestalt gekleidet in ein helles, fließendes Kleid. Ihr Haar leuchtete im Mondlicht und mir war, als flüstere sie mir etwas zu. Ich ging auf sie zu und wollte sie berühren, doch ich fand nichts zwischen meinen Fingern, sie war verschwunden. Hatte ich tag -geträumt? Eine tiefe Sehnsucht erfüllte mich, das Gefühl des Verlustes, die Hoffnung, sie wiederzusehen. Heute werde ich bald schlafen gehen.

Lirann, mein Freund ist da! Er hat den grünen Hügel wieder gezont, das hat mich ganz froh gemacht. Er wird dort eine Burg bauen so wie sie früher dort stand. Und Lirann#2 ist der hintere Teil vom Berg, auf dem der Turm meines Vaters stand. Dort ist das große offene Loch, das früher mal der Thronsaal war. …. Was rede ich da denn für einen Käse! Ich spiele hier Minecraft, baue Schneetürme und sonst nichts und bin nicht gefangen in einer komischen Fantasy Welt.

Mein Turm ist bald fertig. Heute habe ich gefragt, wie hoch man bauen darf, weil es doch in den Regeln heißt, fliegende und hohe Objekte seien verboten. Aber man hat mich beruhigt - schöne Sachen dürfen sehr hoch gebaut werden - nun ich werde wohl fast die Map Obergrenze erreichen. Das ist so nah an der Sonne wie es nötig ist für….. Wie? Vielleicht sollte ich doch nicht soviel zocken.

Mein Turm ist fertig und er ist schön! Er reicht bis Block 251! Einmal bin ich ausgerutscht und heruntergefallen, dabei war es nur die Schneetreppe, jetzt ist sie aus Eisblöcken gebaut. Wie sie da wohl hinaufgekommen ist? Ich habe Probleme mit der Beleuchtung. Fackeln schmelzen mein Eis, das dann zu Wasser wird. Sie sind einfach zu warm, auf den Turm gehört nichts Warmes. Bei Nacht ist es am schönsten, oben, auf der letzten Plattform. Dort warte ich, ich weiß nicht, worauf.

Heute war sie wieder da. Als ich grade Schluss machen wollte, sagte jemand hinter mir: Warte. Ich drehte mich um und da stand sie, lächelnd, mit Haaren weiß wie Schnee und Augen blau wie das Eis.
„Warte, du musst meine Geschichte erzählen, Morrigu.“
Ich starrte sie fassungslos an. In Minecraft kann man nicht miteinander reden, da hat man nur den Chat. Aber sie schien das nicht zu wissen. Ich fasste an meinen Kopf, nein, da saß kein Kopfhörer, da gab es kein TS.
Sie lächelte mich an. „Schreib meine Geschichte, Morrigu, schreib auf, was geschah.“
„Wer bist du?“ quetschte ich schließlich aus mir heraus.
Mir war, als ob sie zwinkerte, als sie mir antwortete: „Ich heiße Morrigu.“
Die Sonne ging auf, sie wurde durchsichtig und nichts zeugte mehr von ihrer Anwesenheit. Etwas verstört versuchte ich noch dies und jenes zu tun, Schneebälle zu Schnee zu formen oder andere belanglose Dinge, dann wurde es wieder Nacht und ich beschloss ins Bett zu gehen. In mein warmes Federbett. Und ich träumte.

Morrigu_1.jpg

Morrigu


Vor langer Zeit, als die Schneehügel noch Berge waren, als die Götterväter Notch und Jeb noch auf den Blöcken wandelten und sie ihre Allmacht noch nicht an ihre Kinder übergeben hatten, formten sich Geister in den Tiefen einer Welt und in den Höhen der Lüfte.* Diese Geister verlangten nach Form, und so erschufen sie sich als Rorido, Herr des Wassers, und als Ardoro, Herr des Feuers. Aria herrschte über die Luft, und Arret über die Erde. Rorido fand Gefallen an Aria, und Ardoro nahm Arret zur Frau. Sie versuchten in Einklang zu leben, doch Wasser löschte das Feuer, Stürme trugen die Erde davon, Feuer lies Eis schmelzen und Wasser verdampfen, nur Arret ruhte in sich. Und so begann ein ewiger Kampf darum, wer der Mächtigere sei und er dauert an bis zum heutigen Tag.



Sie war schön wie die Nacht, in der der volle Mond seinen Glanz über schneebedeckte Felsen schüttet, hell von Haut und Haar mit Augen von der Bläue des Eises. Sie liebte es, mit ihren Wölfen über die nächtlichen Schneehügel zu streifen und dem Lied des Windes zu lauschen, der den Schneeturm ihres Vaters umtoste.

Zeitlos lebte Morrigu in ihrer Welt, bis sie an einem Morgen, als sie den Sonnenaufgang von den Zinnen der Burg ihres Vaters betrachtete, eine Bewegung auf dem grünen Hügel unterhalb sah. Kleine Gestalten liefen geschäftig umher und es dauerte nicht lange, so hatten sie sich ein provisorisches Heim erstellt. Dunkle Fichtenstämme wurden aufgestellt, Stein auf Stein gesetzt, Schafe angeleint und innerhalb eines Jahres stand eine Burg, fest gefügt aus Steinen und Fichtenholz. Morrigu war fasziniert, diese Leute waren so anders als was sie kannte. Ihre Haut war so farbig wie ihr Holz, ihre Kleidung bunt und dunkel. Laute Geräusche wehten von nun an über die Schneehügel, für Morrigu so fremd wie die Gerüche. In der Nacht, wenn der Mond hoch am Himmel stand und die Welt erhellte schlich sie sich an die Grenze ihres Reiches, bis dorthin, wo der Schnee das Gras bedeckte und nur selten eine Blume blühte. Ihr Lieblingsplatz war ein kleiner Teich, nur halb zugefroren, da ein Wasserfall ihn speiste. Schnee bedeckte eine Seite des Ufers, auf der anderen wuchsen Blumen, rote und gelbe, so bunt wie die Fremden im Tal. Von der Ferne versuchte sie zu ergründen was es mit den Neuankömmlingen auf sich hatte.

Eines Tages, als der Mond schon am Untergehen war und sie sich erhob, um zurückzukehren in die eisigen Höhen ihres Heimes hörte sie eine warme Stimme sagen: “Geh nicht!“
Erschrocken drehte sie sich um. Einer der jungen Männer vom Tal stand auf der anderen Seite des Teiches. Er lächelte sie an, doch sie sah nur seine Andersartigkeit. Dunkle, fast schwarze Haare umrahmten ein braungebranntes Gesicht, dichte Brauen überschatteten helle graue Augen. Er trug die Kleidung der Fremden, dunkle Lederhosen, eine ärmellose Weste über einem farbigen Hemd. Die groben Stiefel ließen sie auf ihre eigenen bloßen Füße blicken und rissen sie aus ihrer Erstarrung. Entsetzt über die Begegnung floh sie den Berg hinauf.


*Es war die Welt, die sie später ihrem Lieblingssohn Rock überlassen würden.


Und hier geht es weiter!
 
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Ich habe den Text zwar nicht gelesen, (sry ich mag lesen nicht ganz so) aber die Burg sieht ziemlich gut aus, auf jeden Fall habe ich sowas noch nicht auf UWMC gesehen :)
 
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Ich habe deine Geschichte gelesen. Eine ruhige und doch geheimnisvolle Stimmung geht von ihr aus. Ich bin gespannt auf die nächste seltsame Begegnung von Morrigu.

Irgendetwas erinnert mich dabei an meine eigene Geschichte. Während ich noch darüber nachdenke, stehe ich in einer sternenklaren Nacht in meiner Zone auf dem einsamen Berg, dessen Gipfel schneebedeckt ist. Es ist wunderbar ruhig hier oben. Ich stehe gerne hier und schaue in den Himmel. Es schneit (hier mein Bild).
 
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Der Text hat was und lässt sich erstaunlich leicht lesen :)

Auch dein Turm/Burg auf dem Bild sieht gut Aus.
 
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Danke für die positive Resonanz!

Da hätte mir nicht so bange sein müssen vor dem ersten Beitrag. ;)
 
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Ich finde deine Geschichte super, kann's kaum erwarten den nächsten Teil zu lesen :)
 
Der Beginn der Geschichte in der Geschichte. Eigentlich hätte Lirann erst seine Burg wenigstens anfangen müssen zu bauen.... Jetzt dauert's länger bis zum nächsten Stück. Ich hoffe, das Märchen oder wie auch immer man die Geschichte in der Geschichte nennen will gefällt euch auch. Wird schmalzig und tragisch, ich warne euch! Und ich weiß, dass die Gestalten zu perfekt sind.... ;)

Edit - jetzt ist der neue Text da.....
 
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Eine sehr schöne Geschichte. Ich habe deine Burg damals schon jeden Tag gesehen und sie jetzt wieder zusehen bedaure ich nicht. Werde wahrscheinlich mal vorbeikommen. Bin damals aus Platzmangel weggezogen, aber wie ich sehe wird der Platz super genutzt. MFG Aiwendil Braun
 
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Danke für dein Lob!

Im Sommer war ich recht beschäftigt und jetzt scheine ich in einem kreativen Loch zu sein. Die Pläne, Ideen, ja genaue Vorstellungen was wohin gehört sind da, es hapert an der Umsetzung. Liriins Haus will auch nicht wachsen.. 'seufz'

Vielleicht wird es besser, wenn es draußen kalt wird und schneit... :)
 
Sollte es dir an Materialien mangeln, kannst du auf meine Hilfe zählen. Schreib mir doch einfach eine pn mit allem, was du brauchst.
 
Sehr schön, ich glaub die Dwemerforschung etwas hinten anzustellen und eine Schnee und Eismaschine bauen zu müssen. Das richtige Biom habe ich ja.
 
Die Geschichte ist wirklich wunderwunderschön (ich muss das wissen, ich lese extrem viel!) bitte schreib sie weiter.
Besonders die Idee Eis und Schnee zu verwenden finde ich toll, ich habe auf meinem Grundstück ebenfalls einen XD
 

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