Die UW-Planetenstraße

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Sumpfhytte

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11 Aug 2014
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Warum gibt es Monate und warum sind es 12? Warum haben wir Wochen? Warum gibt es genau sieben Wochentage und woher haben sie ihre Namen? Die Antwort kommt immer aus dem Himmel.

Schon in der Frühzeit hat der Mensch den Himmel beobachtet. Für die steinzeitlichen Jäger waren die jährlichen Tierwanderungen und für die ersten Ackerbauern vor 13.000 Jahren die Zeitpunkte für Aussaat und Ernte wichtig. Daher wurde die Bewegung des Sternenhimmels im Jahreslauf beobachtet und durch Holzpfähle, Bauwerke (Turm von Jericho vor etwa 10.000 Jahren) oder große Steine (Stonehenge vor etwa 5.000 Jahren) markiert.

Normalerweise bewegt sich der gesamte Sternenhimmel gemeinsam, doch sieben, mit bloßem Auge erkennbare Himmelskörper, haben ihre eigenen Bahnen. Sie werden Wandelsterne oder griechisch Planeten genannt. Dazu gehörten jahrtausendelang auch Sonne und Mond.

Unsere gesamte Zeiteinteilung, vom Jahr bis zur Sekunde, beruht auf Sonne und Mond. Der Mond verändert sein Aussehen in ziemlich genau 28 Tagen, was Monat genannt wird. Durch die vier Mondphasen ergibt sich ein natürlicher Rhythmus von 7 Tagen, die Woche.
Auch die Sonne vollzieht einen Rhythmus: Sie geht an unterschiedlichen Punkten am Horizont auf und unter, was sich nach ungefähr 12 Mondwechseln wiederholt. Dieser Zeitraum wird Jahr genannt.

Die Zählung der 12 Mondwechsel ist über 35.000 Jahre alt, man hat Kalender-Stöckchen mit entsprechenden Einkerbungen gefunden. Um das Sonnenjahr mit den Mondmonaten in Übereinstimmung zu bringen, hat man in den frühen Hochkulturen Babylon und Ägypten einen Schaltmonat eingeführt. Vor 2.260 Jahren wurden in Ägypten daraus unterschiedliche Monatslängen und alle vier Jahre ein Schalttag. Der Schalttag wurde am Jahresende eingesetzt, das in römischer Zeit im Februar lag. Auch als die Römer vor 2.180 Jahren das Jahresende auf den Dezember vorverlegten, weil am 1. Januar die Konsuln ihren traditionellen Amtsantritt hatten, blieb der Schalttag weiterhin im Februar.

Die Ägypter haben auch schon vor über 4.000 Jahren die 12 für die Einteilung von Tag und Nacht in jeweils 12 Stunden benutzt. Die genauere Einteilung der Stunde begann erst im Mittelalter mit der Entwicklung mechanischer Uhren - die erste Minuten-Uhr entstand um 1475. Bald darauf gab es auch Sekunden-Uhren, die aber noch ungenau waren. Die 60er-Zählung (=5×12) von Minute und Sekunde ist dagegen viel älter. Sie geht auf die 4.000 Jahre alte Astronomie und Mathematik der Babylonier zurück und beruht letztlich wieder auf den 12 Mondwechseln im Sonnenjahr.

Die sieben Wochentage hatten in den frühen Kulturen unterschiedliche Namen. Im römischen Einflussbereich werden sie seit der Antike vor etwa 2.000 Jahren nach den sieben sichtbaren Planeten bzw. ihren Göttern (das war damals dasselbe) benannt – im deutschsprachigen Raum nach den entsprechenden germanischen Göttern: Montag Mond, Dienstag Tyr (röm. Mars), Donnerstag Donar (röm. Jupiter), Freitag Freya (röm. Venus), Sonntag Sonne. Nach dem Untergang des römischen Reiches wollten christlichen Mönche die heidnischen Namen zurückdrängen, was ihnen aber nur beim Mittwoch gelungen ist, der ursprünglich Wodanstag hieß (röm. Merkur).
Den Samstag hatten die Römer nach ihrem Gott Saturn benannt. Da der letzte Tag der Woche aber schon lange vor den Römern ein religiöser Ruhetag (Sabbat) war, setzte sich in vielen Sprachen als Name "Sabbattag" (Samstag) durch. Auch als der erste christliche Kaiser im Jahre 321 den Sonntag als Tag des Herrn und Ruhetag festlegte, blieb der Samstag weiterhin der letzte Tag der Woche. Das wurde erst 1978 international geändert, wodurch der Mittwoch (der nur im deutschsprachigen Raum so heißt) nicht mehr in der Wochenmitte liegt.

Nicht nur bei den Wochentagen, auch bei den ursprünglich sieben Planeten, den Namensgebern der sieben Wochentage, gab es Veränderungen: Mit der Erfindung des Fernrohrs erkannte Kopernikus 1543, dass Sonne und Mond gar keine Planeten sind, dafür aber die Erde. Somit gab es nur noch sechs Planeten. Knapp 240 Jahre später wurde dann mit Uranus ein neuer siebter Planet entdeckt, was zuvor niemand für möglich gehalten hatte. Daraufhin wurde gezielt nach weiteren Planeten gesucht: 1801 wurde Ceres entdeckt, 1846 Neptun und 1930 Pluto. Ceres liegt im Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter und ist so klein, dass man sie 50 Jahre später, als weitere Objekte dieser Größe gefunden wurden, zum Zwergplanet herabstufte. Auch Pluto wurde 2006 aus denselben Gründen herabgestuft, wodurch unser Sonnensystem jetzt acht Planeten hat.

Die Beschäftigung mit den Planeten ist wissenschaftlich und kulturell immer wieder spannend. Daher haben wir sie jetzt in unserer Unlimitedworld mit einer Planetenstraße verewigt. Dazu wurde der Spawn als Sonne festgelegt und der letzte Planet Neptun ans Ende der längsten Serverstraße gesetzt - die Straße vom Spawn nach Westen. Dazwischen befinden sich die anderen Planeten an den Punkten, die ihrer Position zwischen Neptun und Sonne entsprechen. Lesepulte unter jedem Planet geben dazu interessante Kurzinfos.
Weil der erste Planet mitten im Eventplatz liegen würde, ist er ausnahmsweise etwas weiter nördlich aufgestellt, direkt am Info-Haus. Damit ist das Info-Haus auch der Ausgangspunkt unserer Planetenstraße.

Viel Spaß beim Entdecken und Erkunden!

Die Beobachtung des Himmels und die Aufzeichnung wiederkehrender Ereignisse wie Mondwechsel, Sonnenwende und Tag- und Nachtgleiche führten schon früh zur Bildung von Kalendern. Eine lesenswerte Zusammenfassung über Entstehung und Besonderheiten von Sonnen- und Mondkalendern gibt die Wikipedia unter Kalender.
 
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Im römischen Einflussbereich werden sie seit der Antike vor etwa 2.000 Jahren nach den sieben sichtbaren Planeten bzw. ihren Göttern (das war damals dasselbe) benannt – in Deutschland nach den entsprechenden germanischen Göttern: Montag Mond, Dienstag Tyr (röm. Mars), Donnerstag Donar (röm. Jupiter), Freitag Freya (röm. Venus), Sonntag Sonne. Nach dem Untergang des römischen Reiches wollten christlichen Mönche die heidnischen Namen zurückdrängen, was ihnen aber nur beim Mittwoch gelungen ist, der ursprünglich Wodanstag hieß (röm. Merkur).

Man könnte meinen, Sumpfhytte hätte das Buch im Wikingermuseum gelesen zu den Wochentagen ;)

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Das Sams ist da!
Woher kommen die Namen der Wochentage?
Ursprünglich kommen die Wochentage von den Römern und deren Göttern / Planeten. Die Wikinger und Germanen wollten das natürlich nicht übernehmen und brachten ihre eigenen Götter ins Spiel.

Montag:
Erst seit 1976 Anfang der Woche (vorher war dies der Sonntag), hat nichts mit den nord. Göttern zutun. Der Name bezieht sich auf den Mond.

Dienstag:
Kommt vom Kriegsgott Tyr. Er galt auch als Rechtsprecher. Recht sprach man beim "Thing". Daraus wurde dann im Deutschen "Dien", im englischen Tuesday.

Mittwoch:
Zur Mitte der Woche ehrte man dem Allvater Odin, der auch Wotan (Wednesday) genannt wurde. Die Christen versuchen die Herkunft aber "nur" mit dem Mitte der Woche zu erklären. Dabei ist es genau genommen nicht die Mitte (7 Tage Woche).

Donnerstag:
Der Gott des Donners Thor wurde auch Donar genannt. Damit im Deutschen: Donnerstags und im Englischen Thursday (Thor).

Freitag:
Tag der Liebe und damit der Göttin Freyja, römisch: "Dies Veneris". Der römische Name kommt von deren Liebesgöttin Venus. Passt also zur nordischen Göttin Freyja.

Samstag und Sonntag haben wieder nichts mit den nord. Göttern zutun:
Samstag kommt aus dem Judentum. Sie erfanden die 7 Tage-Woche und der Samstag (Sabbat) war ihr wichtigster Tag.
Sonntag ist der Tag der Sonne. In vielen anderen Ländern gilt er noch als erster Tag in der Woche.


Und nun viel Spaß beim Erkunden der neuen Planetenstraße, hab ein Gerücht gehört, es gäbe in diesem Zusammenhang auch neue Erfolge :D

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Mega Artikel, danke!

Achtung! Nix für schwache Nerven, jetzt kommen die Wochentage auf bayerisch aus der Region Cham > Regen > Freyung/Grafenau wie sie heute noch von Teilen der dort ansässigen Ureinwohner benutzt werden:
Moda, Irda, Migga, Pfinzta, Fraida, Somsda, Sunnda
 
Mega Artikel, danke!

Achtung! Nix für schwache Nerven, jetzt kommen die Wochentage auf bayerisch aus der Region Cham > Regen > Freyung/Grafenau wie sie heute noch von Teilen der dort ansässigen Ureinwohner benutzt werden:
Moda, Irda, Migga, Pfinzta, Fraida, Somsda, Sunnda
Also Moda, Freida, Samsda und Sunnda kenn ich, aber Migga und Pfinzta noch NIE gehört. Scheint was Oberpfölzarischs zu sein ^^
 
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Wertungen: DerGeorgG
Pfinzta für Donnerstag hat offensichtlich nichts mit den Göttern Jupiter (frz. Jeudi) bzw. Thor (engl. Thursday) bzw. Donar (Donnerstag) zu tun. Stattdessen hat der Name einen antiken griechischen (pemte hemera) bzw. kirchenlateinischen (quinta feria) Ursprung und bedeutet "fünfter Wochentag". Wie beim Mittwoch haben christliche Missionare in gotischer Zeit die heidnische Götterwelt hier ein wenig zurückgedrängt.
Das passierte auch beim Irda für Dienstag. Zwar stand der Name ursprünglich für den griechischen Kriegsgott Ares, lateinisch Mars (frz. Mardi) germanisch Tyr (engl. Thuesday), aber gotische Missionare haben diese Bedeutung schon früh durch den Bischof Arius ersetzt, was sich im Bairischen bis heute erhalten hat.

Hartgesottene und Einheimische können alle bairischen Wochentage auch nochmal hier im Original nachlesen ;)
 
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Eine echte Planetenstraße am Himmel – nicht nur auf dem Server!

Passend zu der neuen Planetenstraße auf dem Server gibt es einen spannenden Zufall: Im Januar 2025 könnt ihr eine echte Planetenparade am Nachthimmel sehen. Dabei stehen gleich sechs Planeten – Mars, Jupiter, Uranus, Neptun, Venus und Saturn – scheinbar in einer Linie. Solche Ereignisse sind wirklich selten, etwa alle 10–20 Jahre sichtbar, und bieten ein atemberaubendes Spektakel für alle Himmelsbeobachter.

Was ist eine Planetenparade?

Die Planeten bewegen sich auf elliptischen Bahnen um die Sonne, und aus der Sicht der Erde stehen sie während einer Parade ungefähr in einer Linie. In der Realität sind sie natürlich Millionen Kilometer voneinander entfernt, aber ihr könnt sie alle am Nachthimmel in einer Reihe bewundern.

Wie selten ist das?

Solch eine Konstellation ist ein Highlight für Astronomie-Fans, da sie nur selten vorkommt (etwa alle 10–20 Jahre). Die letzte größere Parade mit mehreren sichtbaren Planeten gab es vor Jahren, und die nächste wird erst wieder in einiger Zeit stattfinden.

Wie kann man das beobachten?

Die Planetenparade ist vom 21. Januar bis etwa Ende Februar 2025 sichtbar, mit dem besten Zeitraum zwischen dem 21. Januar und 21. Februar. Am 29. Januar (Neumond) ist die Beobachtung ideal, da kein Mondlicht stört. Die Planeten sind am besten in der Abenddämmerung (ca. 17:00–21:00 Uhr) sichtbar, Mars auch vor Sonnenaufgang Achtet auf einen klaren Himmel und wenig Lichtverschmutzung – dann habt ihr die besten Chancen, dieses Spektakel zu erleben. - Habt ihr schon alle Planeten online auf der Serverstraße entdeckt?

Mehr Infos zum Ereignis gibt's übrigens hier: SWR-Artikel


Nordische Mythologie & Marvel's Thor

Fans von Marvel und besonders vom zweiten Thor-Film werden sich erinnern: Im Film spielt die Konvergenz der 9 Welten eine zentrale Rolle (Wie die 9 Welten der nordischen Mythologie). Dabei richten sich die Welten in einer Linie aus, was Portale zwischen den Dimensionen öffnet – manchmal fällt sogar ein Auto durch! Lustigerweise erinnert die echte Planetenparade 2025 daran: Mehrere Planeten stehen scheinbar in einer Linie. Zum Glück ohne Risse im Raum-Zeit-Gefüge – oder?
 
Sensationell und wirklich selten! Mit bloßem Auge sind der helle Jupiter im Zenit (im Sternbild Stier/Taurus), der rötlich-gelbe Mars im Osten (Sternbild Zwilling/Gemini) und der Abendstern Venus am westlichen Horizont gegen 19 Uhr gut zu sehen. Tipp zur Orientierung am Nachthimmel => https://stellarium-web.org/ (auch als App fürs Handy; Nachtmodus aktivierbar, der nicht blendet).

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Aus aktuellem Anlass, sozusagen, bin ich gerade die Planetenstrasse abgeschritten. Sehr schön!!

Ein wenig fühlte ich mich an Geocaching erinnert. Das Buch zur Erde enthielt einen Hinweis, dass es nach Merkur noch etwas sein sollte. Also zurück.
Im Eröffnungpost gab es weitere Hinweise. Neptun habe ich nicht gefunden, obwohl ich die Strecke ab Geschichtsbaum 2x oberirdisch und einmal per Sprintgang zurück gelegt habe, an dessen Ende es leider keinen Ausgang zu geben scheint. Ceres war oben stellvertretend für den Asteroidengürtel genannt. Bei wem darf ich eine Eingabe machen, für den Asteroidengürtel eine Station mit Buch einzufügen?

Die Bücher haben mir gefallen. Gerne hätte ich eines als Souvenir mitgenommen, doch die Pulte hielten kramphaft daran fest. Die Hoffnung starb zuletzt - am Geschichtsbaum: alle 13 Exemplare vergriffen.

Immerhin konnte ich einiges an Inspiration und Transpiration links und rechts des Weges mitnehmen, z.B. eine fliegende Riesenkröte und ein NS Museum. Das war rechts. (Beweisfotos liegen vor)
 
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