Projekt "Wilder Westen"
Ihr habt euch bestimmt schon gefragt, warum wir ein Bauevent zum Thema "Wilder Westen" mitten in der kalten Vorweihnachtszeit veranstalten. Zum einen um uns die Zeit bis zum Sommer zu verkürzen, zum anderen um uns für eine neue Welterweiterung zu inspirieren. Habe ich gerade "Welterweiterung" gesagt? Ja, tatsächlich.
Als die Welt vor einem Jahr im Westen erweitert wurde, dachten wir, das würde endgültig reichen. Aber in diesem Jahr gab es statt des üblichen Sommerlochs einen ziemlich großen Spieleransturm und um Weihnachten kommt der normale Winteransturm hinzu. Ja, es gibt noch Platz zwischen den Zonen, aber wenn neue Spieler auf unsere Zonenkarte schauen, sehen sie eine komplett volle Welt. Das Biom möchten sie eigentlich auch aussuchen können und Ozean soll es möglichst nicht sein. Und auch die Langzeitspieler brauchen mehr Platz, sie möchten ihre Zonen vergrößern und sich gerne weiter ausbreiten.
Diese Gedanken hatten wir Mitte Oktober. Bei allen unseren Überlegungen geht die erste Frage immer an die Devs, ob das technisch überhaupt machbar ist. Eine Prüfung ergab, dass die Serverkapazität ausreichen würde. Es hätte sogar den Vorteil, dass die Spieler sich auf mehr Weltbereiche (= jeweils eigene Minecraft-Server) verteilen könnten, was gut ist, denn ein Minecraft-Server verkraftet leider nur eine bestimmte Anzahl von Spielern, Tieren, Monstern, Trichtern, Rahmen etc.
Aber in welche Richtung sollte die Erweiterung gehen? Die Entscheidung fiel uns leicht, da in den meisten Richtungen zu viel Wasser kommen würde. Das ist für Zonen unbeliebt, und die Trockenlegung von Ozeanen ist eine Quälerei, wie wir vom Westen wissen. Der am wenigsten nasse Bereich lag im Westen.
Mit der Entscheidung für den Westen ergab sich allerdings ein großes Problem, wie nennen wir diese Welterweiterung? Es gibt ja schon einen Westen. Ihr wisst vielleicht, dass unsere Welt technisch in mehrere Bereiche aufgeteilt ist, die durch Niemandsländer voneinander getrennt sind. Im Westen heißen die technischen Bereiche "main_w", "main_nw" und "main_sw". Wenn es jetzt noch weiter nach Westen gehen sollte, lag es auf der Hand, den neuen Bereich "main_ww" zu nennen. Der technische Name war schnell gefunden, schwieriger war dagegen der offizielle Name: "Weiter Westen", "Wüster Westen", "Wunderbarer Westen"? Letztendlich haben wir uns für den "Wilden Westen" entschieden. Und damit war auch gleich das Thema für die Spawngestaltung festgelegt.
Nachdem alles diskutiert, technisch geklärt und in den zweiwöchigen Teamsitzungen besprochen war, mussten wir das Projekt erstmal zur Seite legen, weil das Halloween-Event anstand, das immer das ganze Team fordert: Technik, Bauevent, Gestaltung einer völlig neuen Map, Forentexte, Kürbisse verteilen, Gewinne ausdenken etc.
Nach Abschluss des Halloween-Events, also vor einem Monat, ging es dann mit der Arbeit am Wilden Westen los. Generiert wurde dieser Bereich mit der Minecraft-Version 1.13, da wir nicht bis Mitte Dezember zur 1.15 warten wollten (und natürlich auch nicht wussten, ob die 1.15 überhaupt nutzbar sein würde). Die 1.13 generiert andere Ozeane als früher, daher haben wir das Biom "Warmer Ozean" in "Ozean" geändert, damit er farblich zum Rest der Welt passt. Die Korallen sind aber drin geblieben, die stören nicht.
Solange wir die Infrastruktur bauen, ist der Weltbereich erstmal 2.000×8.000 Blöcke groß. Das ist so groß wie die ursprüngliche Welt vom August 2014. Und insgesamt wird die Welt dann 10.000×8.000 Blöcke (minus Südosten) groß sein, also fast fünfmal so groß wie zu Beginn. Später wird der Baubereich technisch aufgeteilt: Die 4000×2000 Blöcke große Mitte wird "main_ww", die beiden 2000×2000 Blöcke großen Bereiche im Norden und Süden werden in "main_nw" und "main_sw" integriert.
Dann haben wir haben angefangen, die Serverstraßen und Bahnschienen zu bauen. Im Himmel haben wir mit bunter Wolle Markierungen gesetzt, damit wir sie auf unserer internen Zonenkarte sehen können. Nummern wurden vergeben und alle im Team gebeten, sich eine oder mehrere Nummern zu schnappen und mit WorldEdit Straßen zu bauen.
Alleine die Straßen sind ca. 18.000 Blöcke lang und gehen über Stock und Stein. Seit Mitte November bauen wir fast jeden Tag Straßen, Brücken und Tunnel und haben fast tausend Laternen gesetzt. Dabei sind uns immer wieder unpassend generierte Stellen aufgefallen, die wir landschaftlich angepasst haben.
Ein erstes Bild vom Spawn mit unseren Wegmarkierungen.
Und dann muss ja auch noch eine Serverbahn gebaut werden. Zwar wird wohl niemand die ganze Strecke vom Spawn bis in den Wilden Westen mit der Bahn reisen, aber innerhalb des Wilden Westens und zu den vorhandenen Westbahnhöfen schon. Die von uns überlegte Streckenführung verläuft im Wesentlichen von Nord nach Süd mit zwei Verbindungen zum Westen, wodurch sie ca. 12.000 Blöcke lang sein wird. Der Bau hat dann wieder mehrere Tage gedauert.
Aktuell sind wir dabei, die ersten Straßen und Bahnstrecken mit mehreren hundert 3D-Zonen zu schützen, aber es fehlen immer noch einige Straßen und alle Bahnhöfe. Parallel dazu bauen wir an der Gestaltung des Spawns sowie an den beiden Warps im Norden und Süden. Beim Spawn kommt der Bauwettbewerb ins Spiel, wir hatten Bauwerke gesucht, die wir dort einfügen können. Der Sieger des Bauwettbewerbs hilft auch beim Gestalten des Wildwest-Spawns mit, so wie es auch schon bei anderen Welterweiterungen bauliche Unterstützung aus der Community gab.
Sobald wir mit dem Bauen fertig sind, werden die Devs wieder gefordert sein (die übrigens auch fleißig mitbauen): Das Gebiet muss wie geplant in drei Teile zerlegt und in unser Servernetzwerk integriert werden; Niemandsländer und neue Warps müssen erzeugt und getestet werden; Rechte und Weltparameter müssen eingestellt werden.
Wir haben noch viel Arbeit vor uns, aber wir hoffen, noch in diesem Jahr die Erweiterung eröffnen zu können. Ob das klappt, werden wir sehen, wir halten euch auf dem Laufenden.
NACHTRAG: Der Artikel war vom Dezember 2019, im Januar 2020 wurde die Welterweiterung eröffnet.
Als die Welt vor einem Jahr im Westen erweitert wurde, dachten wir, das würde endgültig reichen. Aber in diesem Jahr gab es statt des üblichen Sommerlochs einen ziemlich großen Spieleransturm und um Weihnachten kommt der normale Winteransturm hinzu. Ja, es gibt noch Platz zwischen den Zonen, aber wenn neue Spieler auf unsere Zonenkarte schauen, sehen sie eine komplett volle Welt. Das Biom möchten sie eigentlich auch aussuchen können und Ozean soll es möglichst nicht sein. Und auch die Langzeitspieler brauchen mehr Platz, sie möchten ihre Zonen vergrößern und sich gerne weiter ausbreiten.
Diese Gedanken hatten wir Mitte Oktober. Bei allen unseren Überlegungen geht die erste Frage immer an die Devs, ob das technisch überhaupt machbar ist. Eine Prüfung ergab, dass die Serverkapazität ausreichen würde. Es hätte sogar den Vorteil, dass die Spieler sich auf mehr Weltbereiche (= jeweils eigene Minecraft-Server) verteilen könnten, was gut ist, denn ein Minecraft-Server verkraftet leider nur eine bestimmte Anzahl von Spielern, Tieren, Monstern, Trichtern, Rahmen etc.
Aber in welche Richtung sollte die Erweiterung gehen? Die Entscheidung fiel uns leicht, da in den meisten Richtungen zu viel Wasser kommen würde. Das ist für Zonen unbeliebt, und die Trockenlegung von Ozeanen ist eine Quälerei, wie wir vom Westen wissen. Der am wenigsten nasse Bereich lag im Westen.
An anderer Stelle haben wir schon mal erwähnt, dass wir uns für diese fehlende Ecke der Welt bereits seit Anfang 2017 Gedanken machen, aber noch nicht vorangekommen sind. Die Originalwelt ist dort im wesentlichen Ozean, also ungeeignet. Eine Trockenlegung wäre uns zu mühsam. Und wenn wir es trotzdem machen würden, wäre das eigentlich noch zu wenig Platz für die zonenüberfüllte Welt.
Mit der Entscheidung für den Westen ergab sich allerdings ein großes Problem, wie nennen wir diese Welterweiterung? Es gibt ja schon einen Westen. Ihr wisst vielleicht, dass unsere Welt technisch in mehrere Bereiche aufgeteilt ist, die durch Niemandsländer voneinander getrennt sind. Im Westen heißen die technischen Bereiche "main_w", "main_nw" und "main_sw". Wenn es jetzt noch weiter nach Westen gehen sollte, lag es auf der Hand, den neuen Bereich "main_ww" zu nennen. Der technische Name war schnell gefunden, schwieriger war dagegen der offizielle Name: "Weiter Westen", "Wüster Westen", "Wunderbarer Westen"? Letztendlich haben wir uns für den "Wilden Westen" entschieden. Und damit war auch gleich das Thema für die Spawngestaltung festgelegt.
Nachdem alles diskutiert, technisch geklärt und in den zweiwöchigen Teamsitzungen besprochen war, mussten wir das Projekt erstmal zur Seite legen, weil das Halloween-Event anstand, das immer das ganze Team fordert: Technik, Bauevent, Gestaltung einer völlig neuen Map, Forentexte, Kürbisse verteilen, Gewinne ausdenken etc.
Nach Abschluss des Halloween-Events, also vor einem Monat, ging es dann mit der Arbeit am Wilden Westen los. Generiert wurde dieser Bereich mit der Minecraft-Version 1.13, da wir nicht bis Mitte Dezember zur 1.15 warten wollten (und natürlich auch nicht wussten, ob die 1.15 überhaupt nutzbar sein würde). Die 1.13 generiert andere Ozeane als früher, daher haben wir das Biom "Warmer Ozean" in "Ozean" geändert, damit er farblich zum Rest der Welt passt. Die Korallen sind aber drin geblieben, die stören nicht.
Solange wir die Infrastruktur bauen, ist der Weltbereich erstmal 2.000×8.000 Blöcke groß. Das ist so groß wie die ursprüngliche Welt vom August 2014. Und insgesamt wird die Welt dann 10.000×8.000 Blöcke (minus Südosten) groß sein, also fast fünfmal so groß wie zu Beginn. Später wird der Baubereich technisch aufgeteilt: Die 4000×2000 Blöcke große Mitte wird "main_ww", die beiden 2000×2000 Blöcke großen Bereiche im Norden und Süden werden in "main_nw" und "main_sw" integriert.
Dann haben wir haben angefangen, die Serverstraßen und Bahnschienen zu bauen. Im Himmel haben wir mit bunter Wolle Markierungen gesetzt, damit wir sie auf unserer internen Zonenkarte sehen können. Nummern wurden vergeben und alle im Team gebeten, sich eine oder mehrere Nummern zu schnappen und mit WorldEdit Straßen zu bauen.
Alleine die Straßen sind ca. 18.000 Blöcke lang und gehen über Stock und Stein. Seit Mitte November bauen wir fast jeden Tag Straßen, Brücken und Tunnel und haben fast tausend Laternen gesetzt. Dabei sind uns immer wieder unpassend generierte Stellen aufgefallen, die wir landschaftlich angepasst haben.
Ein erstes Bild vom Spawn mit unseren Wegmarkierungen.
Und dann muss ja auch noch eine Serverbahn gebaut werden. Zwar wird wohl niemand die ganze Strecke vom Spawn bis in den Wilden Westen mit der Bahn reisen, aber innerhalb des Wilden Westens und zu den vorhandenen Westbahnhöfen schon. Die von uns überlegte Streckenführung verläuft im Wesentlichen von Nord nach Süd mit zwei Verbindungen zum Westen, wodurch sie ca. 12.000 Blöcke lang sein wird. Der Bau hat dann wieder mehrere Tage gedauert.
Aktuell sind wir dabei, die ersten Straßen und Bahnstrecken mit mehreren hundert 3D-Zonen zu schützen, aber es fehlen immer noch einige Straßen und alle Bahnhöfe. Parallel dazu bauen wir an der Gestaltung des Spawns sowie an den beiden Warps im Norden und Süden. Beim Spawn kommt der Bauwettbewerb ins Spiel, wir hatten Bauwerke gesucht, die wir dort einfügen können. Der Sieger des Bauwettbewerbs hilft auch beim Gestalten des Wildwest-Spawns mit, so wie es auch schon bei anderen Welterweiterungen bauliche Unterstützung aus der Community gab.
Sobald wir mit dem Bauen fertig sind, werden die Devs wieder gefordert sein (die übrigens auch fleißig mitbauen): Das Gebiet muss wie geplant in drei Teile zerlegt und in unser Servernetzwerk integriert werden; Niemandsländer und neue Warps müssen erzeugt und getestet werden; Rechte und Weltparameter müssen eingestellt werden.
Wir haben noch viel Arbeit vor uns, aber wir hoffen, noch in diesem Jahr die Erweiterung eröffnen zu können. Ob das klappt, werden wir sehen, wir halten euch auf dem Laufenden.
NACHTRAG: Der Artikel war vom Dezember 2019, im Januar 2020 wurde die Welterweiterung eröffnet.