[RdS] Chroniken

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Scotty1928

Senior
12 Aug 2014
5.482
Republik der Südlande

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2. Juni, 401 v.A.d.R. - Alfarin Orrinsson
Es ist grauenhaft. Seit Wochen rafft der schwarze Tod mein Volk dahin. Hunderte Bewohner Calenhads sind gestorben, sinnlos an einer Krankheit verreckt, gegen die meine Medizin wirkungslos ist. Es gibt nur eine Lösung: Flucht. Ich muss diejenigen, die noch am Leben sind, von hier wegschaffen, so schnell es geht. Ansonsten wird bald niemand mehr übrig sein, niemand von diesen wunderbaren Leuten, mit denen ich aufgewachsen bin. Meine allerliebste Frau ist der Krankheit bereits erlegen, ich kann es nicht zulassen, dass der schwarze Tod mir auch noch meinen Sohn nimmt.


17. September, 391 v.A.d.R. - Alfarin Orrinsson
Seit zehn langen Jahren nun ziehen wir durch die Lande, auf der Suche nach einer neuen Heimat. Viele mussten wir seither begraben, sie waren zu geschwächt von der Reise, den Kämpfen, die wir führen mussten und von den vielen Krankheiten, denen wir unterwegs begegnet sind. Aber ich kann jetzt nicht aufgeben. Meine Leute zählen auf mich, zählen darauf, dass ich sie in Sicherheit führe. Ich muss weiter.


26. April, 380 v.A.d.R. - Alfarin Orrinsson
Sanft bewegen sich die Bäume im Wind. Das Wasser des Gletschersees fliesst rauschend die steilen Klippen herunter, durch das Tal und unter der südlichen Handelsstraße entlang. Wir sind angekommen. Ganze 20 Jahre hat es gedauert, bis ich für mein Volk einen Ort gefunden habe, an dem sie sich niederlassen können. Vor zwei Wochen haben wir eine erste Hütte errichtet, und all unsere verbliebenen Vorräte gelagert. Ich bin müde...


11. März, 316 v.A.d.R. - Finn Alfarinsson
Mein Magen knurrt. Seit Tagen habe ich nicht mehr als einige Scheiben Brot und einen Apfel essen können. Lange ist’s her, seit unsere Vorratskammern gefüllt und unser Volk satt waren. Die Dürre im letzten Sommer brachte uns in Bedrängnis, es war bereits die fünfte in Folge. Kaum etwas konnten wir ernten, und das meiste davon mussten wir an unser Vieh und an unsere Pferde verfüttern, denn ohne sie hätten wir keine Milch und kein Leder mehr und unsere Kutschen stünden still.
Doch eine Lösung ist in Sicht. Wir gelten bei unseren Nachbarn und im ganzen Reiche als ehrbare, vertrauenswürdige Händler, wir besitzen eine grosse Mine mit viel Kohle und wir können auf eine starke Streitmacht vertrauen. Das scheint hierzulande selten und ungewohnt zu sein. Thorgrimm hat vorgeschlagen, dass wir eine Bank gründen - die Calenhad’sche Kolonialbank. Mit ihr könnten wir über die Reichtümer unserer Nachbarn verfügen, als vertrauenswürdiges Bindeglied beim Handel diverser Völker agieren und so uns einen Reichtum für uns selbst aufbauen. Mit diesen Schätzen wäre es dann endlich möglich, unsere Kornkammern zu füllen, Vieh zu kaufen und mehr Felder zu bestellen. Wir müssten endlich nicht mehr hungern…


7. Januar, 315 v.A.d.R - Finn Alfarinsson
Einen ganzen Sommer und einen halben Winter haben wir darauf hingearbeitet. Und endlich… Vor drei Tagen war es soweit - Die Bank ist eröffnet! Zahlreich sind Händler aus der Umgebung erschienen, und sogar der Fürst von Rodhan hat uns die Ehre erwiesen. Sogleich haben wir von ihm grosse Mengen an Getreide und Fleisch eingekauft. Viele Geschäfte wurden seither abgeschlossen, viel Gold und unzählige Edelsteine lagern bereits in den Katakomben der Bank. Noch nicht lang ist’s her, dass wir mit der Kolonie Neu-Shana einen Pakt geschlossen und uns Nahrungsmittel beschafft haben, doch nun, mit der Bank als Unterstützung sind unsere Kornspeicher wahrlich prall gefüllt!


13. August, 100 v.A.d.R. - Alrik Svensson
In der Ferne ist schwarzer Rauch zu erkennen. Etwas schreckliches muss sich ereignet haben. Wo ist mein Pferd? Ich muss zurück!


16. August, 100 v.A.d.R. - Alrik Svensson
Erst jetzt komme ich dazu, die Ereignisse der letzten Tage niederzuschreiben. Zu viel ist geschehen. Unsere Heimat wurde angegriffen - von einer fliegenden, schwarzen Echse, die Feuer spie. Viele unserer Krieger sind an diesem Tage gefallen, beim Versuch, unsere Liebsten zu beschützen und die Stadt zu retten. Viele tapfere, ehrbare Männer und Frauen. Aber wir haben es geschafft, die Echse wurde erlegt und unsere Kinder sind wieder sicher.


22. Oktober, 97 v.A.d.R. - Alrik Svensson
Drei Jahre ist es nun her, seit die fliegende Echse unser Zuhause angegriffen hat. Am Tage vor dieser Schrift fanden wir etwas merkwürdiges. Ein dunkelviolett schimmerndes Etwas, fast kugelförmig. Es lag in der Ruine des alten Wachturms, den unsere Vorväter vor über hundert Jahren errichteten, um die Handelsstraße im Blicke zu behalten. Der Turm wurde von der fliegenden Echse zerstört, vermutlich, weil unsere Bogenschützen von dort auf sie schossen.


24. Oktober, 97 v.A.d.R. - Alrik Svensson
Ich komme nicht umhin, dieses Ereignis festzuhalten. Während unsere Steinmetze damit beschäftigt waren, die Trümmer des alten Turms für die neue Feste auf dem Hügelkamm vorzubereiten, berührte Leidolf die mystische Kugel. Keinen Augenblick später war die Kugel verschwunden, mit einem ohrenbetäubenden Geräusch, welches ich noch nie zuvor gehört hatte. Leidolf fiel rücklings über sein Werkzeug, während er zu fliehen versuchte, wir anderen standen da, wie zu Stein erstarrt. Minuten später erst wagten wir, uns wieder zu bewegen. Ich konnte nicht glauben, dass es weg war. Einfach weg. Wir konnten es nicht wieder finden.


25. Oktober, 97 v.A.d.R. - Alrik Svensson
Da ist sie. Die Kugel. Irgendwie hatte sie es gestern geschafft, unter die große Trümmerplatte zu gelangen, die wir gerade erst zerlegt haben. Sie liegt dort, in einer kleinen Senke am Boden, als wäre sie nie irgendwo anders gewesen. Ich fange an, meinen Verstand anzuzweifeln. Das ist doch unmöglich …


18. Februar, 65 v.A.d.R. - Bjorn Alriksson
32 Jahre ist es her, seit mein Vater das Drachenei fand. Er erlag kurz darauf einem wilden Wolf, der unsere Schafherden hoch droben in den Bergen angriff. Damals wusste er noch nicht, dass es ein Ei ist. Erst Burgherrin Draug Le Fish konnte uns aufklären. Sie besitzt eine riesige Bibliothek mit uraltem Wissen, Jahrhunderte und Jahrtausende alte Bücher, Schriften und Bilder. Dort, in einem Buche über den Drachen Gretiem dem Weissen, war eine Zeichnung von einem Drachenei zu finden. Der Legende nach soll dieses Ei noch immer an einem geheimen Orte brüten. Mögen die Götter uns beschützen, wenn dieses Biest einst schlüpfen sollte!


v.A.d.R. = vor Ausrufung der Republik
 
Die Hungersnot, Band 1

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Viel Arbeit, manch Tasse feinsten Kaffees aus Maritima und nicht wenig Schweiss wurde in dieses Werk investiert, doch nun ist es endlich zum Druck freigegeben worden. Ab sofort ist das Buch Die Hungersnot, Band 1 in limitierter Auflage in der staatlichen Druckerei erhältlich!

Es entstammt dem Tagebuch des Thorstar Grimmson und erzählt die Geschichte einer dunklen Zeit, lange vor der Ausrufung der Republik. Hunger und Leiden bestimmten damals die Geschicke der Menschen, nicht wenige verliessen das Tal in der Hoffnung auf ein besseres Leben, anderswo in dieser trostlosen Welt.


Das Buch kann ausschliesslich über unseren Chronisten, Scotty1928, erworben werden und von der limitierten Auflage werden vorerst nur 16 Exemplare abgegeben. Pro Spieler ist der Verkauf auf ein Exemplar beschränkt. Bürger der Republik der Südlande sind vom Erwerb ausgeschlossen. Ein Exemplar ist zum Preis von einem Votetaler zu kaufen.
 
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