Geschichte Deines Haustieres (RL)

Cioco

Spieler
29 Jan 2019
296
Hallo Ihr Lieben,

ich würde furchtbar gern mehr über Eure Haustiere im realen Leben erfahren. Erzählt hier gern die Geschichte Eures Haustieres. Wie kam es zu Dir? Was ist es und was ist für Dich das Besondere an diesem Tier? Stell auch gern Bild hier hinein. :) Gern kannst Du auch mehrere Tiere vorstellen.
Ich liebe Tiere sehr. Sie sind schützenswert. Ich finde, sie sollten auch hier in diesem Forum einen kleinen Platz bekommen. :)

Du kannst gern total ausführlich sein. Erzähl ruhig ausführlich Eure Geschichte. Ich freue mich darauf, es zu lesen.

Ich fange mal an:


Seit Mai 2019 habe ich zwei Katzendamen. Katy (die Mama) und Lucy (ihre Tochter).
Katy und Lucy waren seit wenigen Wochen im Tierheim in Einzelhaltung, aber gemeinsam. Lucy keine 6 Monate alt, Katy bekam sie mit nur 9 Monaten.
Die zwei wurden in ihrem vorigen Zuhause, einem Katzenhorterhaushalt nicht nur vernachlässigt, sondern schwer traumatisiert und auch misshandelt. Auch hatten sie nie genug zu essen.

Während Lucy als Kitten und Katzenkind solch ein Trauma noch ganz gut wegstecken kann, wuchs ihre Mama Katy so auf und wurde auch so erwachsen. In Katys Augen stand permanent das große, dicke P für Panik. Beide waren unterernährt, äußerst erschöpft und hatten Angst vor Berührungen. Wobei Lucy als ein Kitten zu dieser Zeit Berührungen natürlich auch brauchte.

Bevor ich die beiden entdeckte, fuhr ich tagelang durch die Tierheime in Norddeutschland. Ich sagte immer zu meiner Tante:" Ich werde es wissen, wenn ich das Tier sehe." Ich hatte diese verträumte Ansicht, dass es irgendwie "bäm" macht, wenn mein Blick und der des Tieres sich treffen. Es klang albern, aber ich war mir sicher, ich muss weitersuchen bis das passiert.

Dies war bei Katy der Fall. Von Lucy war ich vor allem total hin und weg, weil sie in einem 1,5m² großen Verschlag zu spielen versuchte. Aber Katy. Als sie mich sah, schaute sie nicht mehr weg. Ich sprach sofort mit ihr. Blinzelte sie viel an. Sie blinzelte zurück.

Während die Tierpflegerin mir die beiden noch ausreden wollte, war für mich schon alles entschieden. Zu Katy hieß es:" Sie wird sich nicht sozialisieren lassen. Sie wird Dir niemals vertrauen und Dich stets als Bedrohung ansehen. Sie darf keinen Freigang bekommen, weil sie wegläuft und nie wiederkommt. Sie wird niemals einen Menschen als Bezugsmenschen ansehen."

Ich dachte mir nur so, wie falsch die eigentlich liegen, als ich Katy sah. Katy brauchte nicht KEINEN Menschen, sondern EINEN, nur einen Menschen, der sich komplett auf sie einstellt und ihr zeigt, dass es im Leben mehr als Hunger, Angst und Schmerzen gibt.

Bei Lucy machte sich das Tierheim weniger Sorgen. Ich war mir bei Lucy auch sicher, dass sie bei mir noch genug Prägephase hat um positiv beeinflusst zu werden. Ich nahm beide. Katy und Lucy. Ich wollte keine von beiden dort lassen. Katy wäre dort eingegangen vor Angst. Nachdem sie all ihre Kitten schon weggehen lassen musste, war Lucy die einzige vertraute Katze für sie. Ein wichtiger Bezug für sie in ihrer Angst.

Zwei Wochen waren vergangen bis ich die beiden endlich abholen durfte. Die Fahrt dauerte länger. Wir standen im Stau auf der Autobahn. Ich sprach die ganze Zeit mit ihnen. Ich redete wie ein Wasserfall. Erzählte, wie schön ich alles vorbereitet habe und was alles auf sie wartet zu Hause. Aber ich hätte auch das Telefonbuch zitieren können. Hierbei ging es nur darum, dass Katy und Lucy sich an meine Stimme gewöhnen. Auf der Fahrt ließ Katy wieder den Blick nicht von mir.

Unser erster Abend lief noch fern von Routine ab. Wir mussten erstmal eine aufbauen. :) Katy versteckte sich im Bad bis ich mal musste. Danach versteckte sie sich im Flur mit Blick auf uns im Wohnzimmer. Lucy erkundete alles, ging auch schon auf Kuschelkurs. Typisch Katzenkind eben.
Nachdem ich beiden all you can eat Kittennassfutter gab, konnte ich ganz kurz sehen, wie Katy sich in Spielerei mit einer Piepsmaus vergaß. Nur ein paar Sekunden. :) Somit wusste ich, wir sind auf dem richtigen Weg.


Die nächsten Tage ließ ich Katy sozusagen links liegen. ich sprach mit ihr, aber in Körperkontakt ging ich nur mit Lucy. Katy sollte selbst den ersten Schritt machen. Wenn ich mit Lucy kuschelte und sie streichelte, sah Katy uns oft zu und man sah die Sehnsucht in ihren Augen. Sie war hin und her gerissen zwischen Angst und dem tiefen Wunsch nach Liebe und Aufmerksamkeit. Damals und heute dachte und denke ich oft darüber nach, was für ein unglaubliches Leid dieses Tier erfahren haben muss, dass es lieber einsam ist als eine Berührung zu riskieren. Es berührte mich sehr. Ich versprach mir und den beiden, dass es ihnen nie wieder so gehen wird.

Am vierten Tag brach dann das Eis!
Ich kam vom Einkaufen und mir wurde schlecht und schwindlig plötzlich. Also legte ich mich halb sitzend auf mein Bett und legte den Kopf kurz ab. Mir ging es furchtbar elend. Dann merkte ich, wie etwas über das Bett tapste und intensiv meinen Kopf beschmuste. Ich dachte, es sei die kleine Lucy. Doch es war Katy! Sie erkannte, dass es mir nicht gut ging und wollte helfen. Von diesem Tage an waren wir Freunde. Wir zogen zusammen Lucy auf, die immer noch eine kleine Wilde ist, wir gingen fortan zusammen spazieren und tun das heute noch. Und Katy legt sich noch heute dorthin, wo ich besonders Schmerzen oder Beschwerden habe. Sie merkt es. Meine kleine Krankenpflegerin. ^^


Zwar lag noch viel Arbeit vor uns und auch heute bügle ich noch ein paar Verhaltensauffälligkeiten der beiden aus, aber Lucy, Katy und ich wurden ein Team. Ein Rudel und eine Familie. Sie sind für mich ein unheimlich wichtiger Bestandteil meines Lebens, sowie ich für sie.

Sie kamen aus Angst, Hunger und Schmerz zu mir und sind heute beide zwei vollkommen andere Katzen. Niemals hätte ich gedacht, dass meine beiden sich so positiv entwickeln. Vor allem Katy. Sie war das Sorgenkind. Ich habe nie ein traumatisierteres Tier erlebt. Und ich habe schon so einiges gesehen und erlebt. Es gab Momente, in denen ich dachte, es würde nun nicht besser werden, dass nicht noch mehr drin wäre. Aber jedesmal hat mir Katy bewiesen, dass sie es noch besser kann. Heutzutage liegt sie wie ein Baby mit dem Bauch nach oben vor der Tastatur während ich Minecraft spiele und lässt sich bekraulen. Dann schläft sie ein und schnarcht. :)

Und Lucy musste ich im Sommer 2019 draußen oft verteidigen gegen die großen erwachsenen Kater. Sie war noch zu klein und zu schwach, denn sie hatte nie Auslauf, Spiele und Training kennengelernt. Das musste sie alles bei mir lernen. Heutzutage hält sie alle aggressiven Katzen und Kater fern von ihrer Mutter und unserem Zuhause. Lucy hat ihre Freunde. Kater und Katzen mit denen sie los zieht. Diese lässt sie hier auch zu uns. Doch jede Bedrohung jagt sie kreischend die Straße hinunter. :)

Mein kleiner Sheriff.


Ich könnte Euch noch so viel erzählen. Doch ich bin eh immer viel zu ausführlich. Die restlichen Details und Geschichten lasse ich gern für eine Fortsetzung offen. Lucy ist die rauch-schwarze, Katy ist die mit weiß. :)

Lucy, Katy und ich gehören zusammen. Niemals würde ich meine beiden Babies im Stich lassen.





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